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Zwanzigachtzehn - zwei

Im heutigen zweiten Teil des Jahresrückblicks widme ich mich dem sportlich bescheidenen Herbst. Nach der so erfolgreichen Saison zerfiel das Team, zahlreiche Leistungsträger konnten nicht gehalten werden. Vor allem die Abgänge der Südstädter Urgesteine Thomas Ebner, Markus Lackner, Max Sax und Markus Wostry, die allesamt aus dem eigenen Nachwuchs stammen, schmerzten sehr. Aber auch der Verlust der beiden weiteren Stammspieler Lukas Grozurek und Alexander Merkel wog schwer. Damit war schon vor der Saison klar, dass diese eine sehr schwierige werden würde. 

 

Naturgemäß zeigten sich bereits in der Vorbereitung zahlreiche neue Gesichter in der Südstadt – im Lauf der Saison konnten einige mehr, andere noch weniger überzeugen. Insgesamt sollte sich die Mischung aus vielen Neuzugängen, Verletzungen und der Tatsache, dass die jungen Eigenbauspieler größtenteils noch nicht so weit waren in den Leistungen und Resultaten widerspiegeln. Die Aufgabe, ein neues Team zu formen, übernahm mit Ernst Baumeister ein Mann, dem das zugetraut wurde, der sich aber auch der schwierigen Situation bewusst war.

 

Das erste Bewerbsspiel lief denkbar schlecht: Ausgerechnet in seiner Heimatgemeinde vergab Daniel Toth einen Elfmeter für sein Team, das mit einem durch Ex-Admiraner Osman Bozkurt verwandelten Strafstoß gegen den SC Neusiedl bereits in Runde eins den Cup abhaken musste. Der Fluch der Ex-Spieler sollte den Verein noch den ganzen Herbst begleiten. Die Europa League-Saison dauerte auch nur sehr kurz für Admira Wacker, mit 0:3 und 1:3 zog man gegen CSKA Sofia deutlich den Kürzeren. Wobei im Hinspiel wie auch im ersten Meisterschaftsmatch gegen die Grünen zahlreiche Ausfälle zu beklagen waren. Für die Wiener spielte der neu verpflichtete Christoph Knasmüllner groß auf, gab beim 0:3 zwei Assists vor jener Kurve, die ihn ein Jahr zuvor noch bejubelt hatte.

Bei Aufsteiger Hartberg wurde danach ein nicht unglücklicher 1:0-Erfolg gefeiert, den Stephan Zwierschitz mit einem Freistoßtreffer besiegelte. Damals wusste noch niemand, dass damit bereits die Hälfte aller Siege in den 21 Bewerbsspielen der Herbstsaison erfolgt war. Und, dass ‚Zwierli‘ gemeinsam mit Pippo Schmidt mit jeweils 3 Treffern der Top-Torschütze seines Teams in diesem Herbst sein würde. Der bereits angesprochene Fluch der Ex-Spieler setzte sich mit dem späten Siegtreffer von Markus Wostry im folgenden Heimspiel gegen den LASK fort. Auch das passierte vor der Curva Nord. Beim 0:4 im neuen Favoritner Stadion waren die Südstädter klar unterlegen, es war eine von insgesamt 10 Niederlagen mit drei oder mehr Gegentoren. Insgesamt stehen 14 Niederlagen zu Buche.

 

Das 0:0 gegen den SVM war eines von 4 Remis, in Salzburg setzte es danach ein 1:3. Die 2:3 – Niederlage daheim gegen Sturm war einerseits ärgerlich, weil Marin Jakolis sich bei 2:1-Führung für die Gastgeber eine dumme zweite gelbe Karte kurz nach der ersten holte. Dabei spielte aber auch der schwache Referee eine Rolle ohne jegliches Fingerspitzengefühl. Andererseits war es nach Zulj und Hosiner mit Lackner an diesem Tag ein dritter Ex-Spieler, der kurz vor Ende mit dem Siegtreffer seinem Stammverein die Null auf dem Punktekonto bescherte. Die beiden Assists zu den Treffern 2 und 3 der Grazer gab ein gewisser Grozurek, wieder vor der Heimkurve.

 

Danach folgte mit dem 3:1 in Innsbruck der zweite Sieg des Herbstdurchgangs, es sollte der letzte bleiben. Ganz stark spielte Marco Sahanek, der einen seiner insgesamt drei Assists in Tirol beisteuerte. Er war (mit einem später erzielten Tor) gleichauf mit Stephan Zwierschitz (drei Tore/ein Assist) und Willi Vorsager (je zwei Treffer und Vorlagen) mit vier Scorerpunkten der Beste seines Teams. Alle Werte des ganzen Teams dieser Kategorien konnte man sich an einer Hand abzählen, das unterstreicht den massiven Qualitätsunterschied zur Vorsaison. Gar keine Hand brauchte man, um einen Heimsieg zu zählen, denn es gab keinen. Das kam in der Geschichte des Vereins seit der Fusion von Admira und Wacker im Jahr 1971 noch nie vor, nicht einmal in den beiden Abstiegssaisonen.

 

Am nächsten dran an einem Heimerfolg waren die Südstädter zuerst gegen Sturm, dann gegen Hartberg. Da wurde ein früher Rückstand in eine Führung gedreht, nach dem Ausgleich konnte eine fast halbstündige numerische Überlegenheit nicht genutzt werden. Im Gegenteil, das Spiel wurde nach einer Reihe von unglücklichen Fehlern sogar noch verloren. Es war das erste Spiel mit Reiner Geyer an der Seitenlinie, nachdem er Ernst Baumeister ersetzt hatte. Der coachte sein Team nach dem Sieg in Innsbruck aber noch vier Mal: Gegen Altach daheim beim 2:4 – da setzte es alle Gegentreffer aus Standardsituationen, eine große Schwäche im gesamten Herbst. 

Die zweite ganz deutliche Schwäche war die Offensive: Zwar wurden mit zwei torlosen Remis in St.Pölten (ab da war man Tabellenletzter) und daheim gegen den WAC auch zwei Zähler geholt, beim Gastspiel in Wien gegen die Grünen kassierte man aber zwei Treffer und erzielte wieder keinen. Danach endete die ansonsten sehr erfolgreiche Ära des beliebten Ernst Baumeister. Diese Aktion der Vereinsverantwortlichen rief bei einem Teil der Fans großen Unmut hervor. Ein anderer Teil verstand aber trotz aller Verdienste ‚Ernstls‘ um den Klub die Absetzung und den strategisch gut gewählten Termin des Trainerwechsels. Baumeister hätte jedenfalls noch Motivation gehabt, weiter zu machen.

 

Er wird nicht beweisen können, ob er es besser gekonnt hätte als sein Nachfolger. Der kassierte nach der bereits oben erwähnten Hartberg-Partie eine 1:5 – Packung in Pasching. Auch im zweiten Heimspiel gab es nichts zu holen, im meiner Meinung nach schwächsten Spiel (beider Teams) in diesem Herbst unterlag man den Violetten mit 1:2. Die Treffer der Gäste erzielten die in der Südstadt ausgebildeten Friesenbichler und Sax, der auch noch einen Assist machte. Vor der Partie wurden der Leiterin der Gruft 2 jene € 1000,- übergeben, die für den 3. Platz beim Social Football Award von den Südstadt Fanatics für deren Spenden- und Kochaktion gewonnen wurden.

Platz 3 bei den Social Football Awards Südstadt Fanatics mit Peter Schöttel
Platz 3 bei den Social Football Awards Südstadt Fanatics mit Peter Schöttel

Gewinnen wollte die U19 in der UEFA Youth League naturgemäß auch, nach dem 0:0 im Hinspiel in Brüssel führte das beherzt kämpfende Team im Rückspiel daheim lange mit 1:0, ehe der Ausgleich von Anderlecht kurz vor Schluss die Träume der Burschen beendete. In Mattersburg holten die Schwarz-weiß-roten beim 2:2 immerhin den ersten Zähler unter Geyer, wobei die Burgenländer kurz vor Ende einen Penalty vergaben. Sensationell wurde gegen Salzburg daheim dasselbe Resultat wie zuvor geholt, im wohl besten Spiel der Südstädter dieser Saison. Doch mit dem 0:3 in Graz wurde der letzte Rang nicht verlassen, die rote Laterne wird in der Südstadt überwintern. Ebenfalls auf einem Abstiegsrang (14.) überwintern die Admira Juniors, denen im Herbst mit elf Punkten auch nicht viel gelang.

 

Aktuell ist das Team auf Urlaub, ab 9. Jänner geht es dann wieder mit dem Training los. Der erste Test wird am 15. Jänner in Traiskirchen stattfinden. Nach weiteren drei Testspielen ist vom 2.-9. Februar ein Trainingslager in Spanien geplant. Ob es zum Trainingsstart auch neue Spieler geben wird, ist bis dato nicht bekannt, geplant soll das aber sein. Ich verabschiede mich nun nicht nur vom Jahr 2018, sondern auch bei meiner sehr geschätzten Leserschaft: Herzlichen Dank für nun bereits 7 Jahre Interesse, Feedback und Kritik zu insgesamt 358 Ausgaben der Kurvenlage!

 

Ich wünsche einen angenehmen Jahreswechsel und bin top motiviert für ein tolles, spannendes Jahr 2019! Alles Gute und Liebe, Prosit 2019!

 

Forza Zwanzig-achtzehn-zwei! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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