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Zweitteams

Nachdem sich in Liga zwa einige Zweitteams der Bundesligisten tummeln, habe ich mich einmal umgesehen, wie das mit diesen international gehandhabt wird. In England findet sich bis in die 5. Liga keine einzige Zweitvertretung von Profiklubs, in Deutschland dürfen jene höchstens in der 3. Liga kicken. Das nutzen lediglich Dortmund und Freiburg. In Spanien tritt Villarreal B in der Segunda Division an, von den großen 3 Real, Barca und Atletico ist so hoch kein Zweitteam vertreten. In Italien wurde 2018 auf Grund der ausufernden Leihen den Profiklubs erlaubt, ihre „Primavera“ maximal in der Serie C spielen zu lassen. Außer Juventus macht kein Klub davon Gebrauch.

 

Somit kann man feststellen, dass in den 4 stärksten Ligen kaum Zweitteams so hoch spielen, wie es in Österreich der Fall ist. Mitunter halten sich die „Big player“ sogenannte „Farmteams“, wo sie Spieler „parken“, die im Kader noch keinen Platz finden. Im Grunde ist das Konstrukt von Red Bull ähnlich geartet, Leipzig verpflichtete soeben mit Sesko den 19. Spieler vom Schwesternklub. Er wird allerdings noch eine Saison in Salzburg verbringen. Das ist quasi eine weitere Leihe mit Kaufoption, wenn man so möchte. Auch bei Leihgeschäften sind die „Dosenklubs“ weit vorne, den Spitzenwert Atalanta Bergamos von 2018 mit 66 verliehenen Spielern schaffen sie allerdings gemeinsam nicht.

Die Einser-Mannschaft von Admira gegen das Zweitteam aus Favoriten
Die Einser-Mannschaft von Admira gegen das Zweitteam aus Favoriten

Ziel all dieser Konstrukte ist die Sicherung von Talenten, viele fallen dabei durch den Rost, nur ganz wenige schaffen den Weg an die Spitze. Salzburg hält sich mit Liefering ein inoffizielles Zweitteam, das skurriler Weise nicht aufsteigen darf. Ebenso wenig wie die beiden Amateurteams aus Wien und jenes aus Graz, die ebenfalls zweitklassig und somit Gegner von Admira Wacker sind. Die Südstädter wiederum fusionierten kürzlich ihre Juniors mit Traiskirchen. Mit deren Lizenz wird als FC Flyeralarm Traiskirchen in der Regionalliga und dem Ziel Aufstieg gekickt. 9 Kooperationsspieler sowie weitere Leihmöglichkeiten sind durchaus positiv, ich persönlich möchte dem Modell durchaus eine Chance geben, wiewohl ich vorsichtig skeptisch dazu stehe.

 

Auch, weil man sieht, wie außer Liefering die Amateur-Teams in Liga zwa sportlich zu kämpfen haben, dazu kommt noch der relativ hohe finanzielle Aufwand. Der sehr finanzkräftige LASK hat die OÖ Juniors zuletzt freiwillig aus der zweiten Liga zurückgezogen. Nun spielen sie wie die Zweitteams des WAC, der SV Ried, von Wattens und Altach in der Regionalliga. Aus meiner Sicht wäre ein Beibehalten des RLO-Juniors-Teams effektiver, dazu das übliche Verleihen von Spielern, die noch nicht ganz am Niveau der ersten Mannschaft sind. Solch einer ist Lukas Malicsek, er wurde in der Vergangenheit nach Horn verliehen und schaffte in der Vorsaison den Durchbruch zum Stammspieler. Nun verlängerte er seinen Vertrag, mit unbekannter Laufzeit. Weiters vermeldete der Klub in der letzten Woche den Abschluss von Profiverträgen mit Marco Wagner und David Puczka.

Neben dem Verlängerer Lukas Malicsek gibt es auch Profiverträge für zwei Youngsters
Foto: www.flyeralarmadmira.at

Malicsek stand gegen die Young Violets in der Startformation, Wagner und Puczka waren diesmal nicht im Kader. Wie die verletzten Vladimir Nikolov und Jakob Schöller sowie die rekonvaleszenten Patrick Puchegger und Onurhan Babuscu. Zurück in die Startelf kam Willi Vorsager, wobei ich das System mit ihm und Malicsek als Doppel-6 sowie Rasner auf der 8 nicht besonders goutiere. Ein 6er sollte eigentlich reichen, zwei Flügel und zwei Stürmer dazu wären nach meinem Geschmack. Noch mehr nach einer schnellen 2:0-Führung, beide Male traf Nicolas Keckeisen per Kopf nach Eckball. Nur 6 Minuten benötigte der junge Deutsche bei seinem Heim-Startelfdebüt für den Doppelpack, wobei der erste Treffer noch als Eigentor geführt wird. Danach kontrollierten die Hausherren die Partie, anstatt weiter aggressiv zu spielen. Das rächte sich kurz vor dem Seitenwechsel, der erste Torschuss des Gegners brachte das völlig unnötige 2:1.

Logo Admira Wacker
Logo Austria Wien Young Violets

Admira Wacker - Young Violets 3:2 (2:1)

 

Torschützen:

4' Timo Schmelzer (ET)

6' Nicolas Keckeisen

59' Angelo Gattermayer


Warum die Elf von Roberto Pätzold (hier im Interview nach dem Spiel) die zweite Hälfte den Gegner derart das Spiel überließ, ist mir ein Rätsel. Lediglich Konter wurden von Admira Wacker gefahren, einen davon verwertete Angelo Gattermayer in Minute 59 zum 3:1. Da aber zahlreiche aussichtsreiche Konterchancen vergeben wurden, konnten die Violets es mit dem 3:2 in der 76. Minute noch einmal richtig spannend gestalten. Doch die bis dahin nicht ganz sattelfeste Abwehr der Südstädter ließ keinen weiteren Gegentreffer mehr zu, der zweite Heimsieg in Serie wurde letztendlich verdient eingefahren. Während Admira Wacker gegen ein Zweitteam siegte, unterlag der SKN den Sturm Amateuren daheim mit 2:5. Die Hauptstädter werden der Gegner im nächsten Heimspiel sein, davor geht’s noch auf die Hohe Warte (Fr, 20.30). Kein neuer Platz, aber mit Auer und Grozurek werden dort alte Bekannte Gegner sein.

 

Forza Zweitteams! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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