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Wacker bleiben!

Dass die Gesundheit momentan über allem zu stehen hat, sollte jedem Menschen klar sein. Es ist eine harte Zeit, in der wir aktuell leben, viele Menschen haben aus unterschiedlichen Gründen Ängste und Sorgen. Da hilft mitunter eine Prise Humor, aber auch dabei sollte man vorher nachdenken, ob ein Schmäh angebracht ist. Einer meiner Lieblingswitze, eh schon eine alte Zote, derzeit aber passend: Der Fußballfan beschwert sich, dass er nicht ins Stadion gehen darf, im TV auch keine Spiele sehen kann. Dann sagt er, dass er sich jetzt einmal mit seiner Frau unterhalten hat. "Die dürfte ganz nett sein…".

 

Aber irgendwo hört sich dann der Spaß auch wieder auf, die Lage ist insgesamt sehr ernst. Deshalb kann ich nicht verstehen, dass Lazio und Leipzig das Training wieder aufnehmen möchten – da geht es bei allen Vorsichtsmaßnahmen auch um die Vorbildwirkung! Gar nicht begriffen hat es offensichtlich Weissrusslands Präsident Lukaschenko: Dort wird im Gegensatz zur restlichen Welt keine einzige Maßnahme gegen das Virus ergriffen, auch ganz normal vor Publikum Fußball gespielt. Die zivilisierte Welt sei verrückt geworden, meint der Despot. Nicht nur in diesem speziellen Fall, sondern auch vor Corona, können wir uns glücklich schätzen, in Österreich leben zu dürfen. Unsere Bundesregierung agiert sehr umsichtig und zielgerecht. Wünschen würde ich mir dieses Verhalten auch von allen MitbürgerInnen, da gibt es leider noch immer einige Leichtfertige, die andere Menschen gefährden.

Wie es in Serbien Real-Profi Jovic tat, der entgegen der Vorschriften eine große Geburtstagsparty schmiss, als ob nichts passiert wäre. Hier zu Lande sind die Profis längst vom Spiel- und Trainingsbetrieb in die eigenen vier Wände gewechselt, und das ist gut so. Verbände und Klubs bieten Angebote an, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann:

 

Englische Klubs duellierten sich online, ließen ihre Fans über Twitter Bilder ausmalen...

 

Die räumliche Isolierung ist für viele Menschen nicht einfach zu ertragen, auch wenn wir erst am Anfang dieser Phase stehen mögen. Vor allem, wenn mit der Isolation existenzielle Sorgen einhergehen. Das betrifft viele Kleinunternehmer und Angestellte – im besten Fall werden diese zur Kurzarbeit angemeldet. Die ist aktuell auf drei Monate befristet möglich und variiert je nach Vereinbarung.

 

Unterschiedliche Modelle gibt es auch bei Österreichs BL-Klubs, ein Teil von ihnen hat mit den Profis bereits Kurzarbeit vereinbart. Einen Teil der Gehälter – wie auch in anderen Branchen – übernimmt über das AMS die Allgemeinheit. Dass es von einem Wiener Klub bereits lautstark darüber hinaus die Forderung nach staatlicher Unterstützung gab, finde ich angesichts momentan wesentlich wichtigerer Probleme völlig fehl am Platz.

 

Das sieht auch Admira Wacker Geschäftsführer Thomas Drabek so: 

„Es ist völlig deplatziert, in der jetzigen Situation irgendwelche Forderungen gegenüber unserer Bundesregierung zu stellen.“ Die hat ohnehin genug zu tun, um die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Vor dem Mödlinger Krankenhaus drückten die Südstadt Fanatics ihren Respekt vor den Mitarbeitern aus

Wie es auch viele Menschen in Berufen, die systemrelevant sind, aktuell tun. Nicht nur mein persönlicher Dank gilt alle jenen, die in vielen Bereichen über sich hinaus wachsen. Auch die Kicker von Admira Wacker drücken ihren Dank aus! Ebenso deren Fans, die Südstadt Fanatics und viele andere Fanszenen taten es gleich oder ähnlich, die ersten waren jene von Sturm Graz!

Die Spieler von Admira Wacker bedankten sich über soziale Medien

Ich möchte noch einmal eindringlich an alle Menschen appellieren: Bitte haltet Euch an die Vorgaben, schützt die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft! Die könnte es als erstes treffen, leider hat es das schon in einigen Fällen. Wir können noch verhindern, dass es so dramatisch und traurig wird, wie es zurzeit in Italien ist. Lernen wir daraus und beweisen, dass wir durch Zusammenhalt als Gemeinschaft stärker sein können als das Virus. In unserem südlichen Nachbarland spielen sich aber nicht nur grausame Dramen ab, sondern dort wie auch bei uns entstehen in schwierigen Zeiten viele positive Initiativen, die uns allen das Weiterleben erleichtern können. Es wird im Internet, auf Dächern sowie auf Balkonen musiziert und gesungen – in Italien und auch in Österreich. Vor knapp einem Jahr war ich Napoli, habe den Aufenthalt in dieser großartigen Stadt genossen und natürlich auch eine "partita", ein Match, gesehen. Die Tifosi des SSC starteten in der Vorwoche den Aufruf, gemeinsam einen Schlachtgesang anzustimmen. Ich finde das wunderschön und passend, hier das Video mit Text und Übersetzung. Südstädter Fans kennen den chant übrigens unter dem Titel "Uns’re Heimat ist die Südstadt…"

Un giorno all'improvviso

mi innamorai di te!

Il cuore mi batteva,

non chiedermi il perché!

Il tempo che è passato,

ma sono ancora qua!

Ed oggi come allora

difendo la città!

Alé, alé, alé…

Plötzlich eines Tages

habe ich mich in dich verliebt!

Mein Herz schlug,

frag mich nicht warum!

Die Zeit, die ist vergangen,

aber ich bin immer noch hier!

Und heute wie damals

verteidige ich die Stadt!

Alé, alé, alé… 


Ich wünsche allen Menschen Geduld und Umsicht in dieser schwierigen Situation, gemeinsam schaffen wir das! Bitte bleibt zu Hause! Viel Kraft für all jene, die momentan arbeiten und Großes vollbringen! Irgendwann wird das Ganze ein Ende haben, bis dahin heißt es: Wacker bleiben! 

Forza wacker bleiben! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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