· 

Sonne'n'untergang

Wie die malerische oststeirische Stadt Hartberg bei Vollmond und Flutlicht aussieht, darüber kann ich nicht berichten. Denn bis dato waren alle von mir dort besuchten Spiele untertags. So wie am Samstag, als die Frühlingssonne das Joglland küsste. Wunderschön anzusehen, wenn man nicht gerade das Spiel im TV sehen wollte. Denn die Kamera war geradewegs in die Sonne gerichtet und deshalb sah man die starke Anfangsphase der Gäste aus Niederösterreich stark überbelichtet. Wie der Fußball oft spielt, so verlief die erste Halbzeit. Die Steirer kamen schwer in die Gänge, doch bei ihrer Führung half der Linienrichter kräftig mit. Ein Diplomingenieur, wie der Kommentator wusste, der muss quasi das räumliche Auge angeboren haben oder so ähnlich.

Logo Hartberg
Logo Admira Wacker

Hartberg - Admira Wacker 2:1 (1:1) 

 

Torschütze:

37' Starkl


Doch weit gefehlt, nach Hartbergs Eckball kam die Kugel nach erster Klärung wieder in den Strafraum, Tadic stand bei seiner Flanke mit dem linken Bein auf der Torauslinie und schoss mit dem rechten. Regelwidrig, ein klarer Fall, da hat der Diplomingenieur schlecht (aus-) gesehen. Die Sonne kann ihn nicht geblendet haben, die hatte er im Rücken. Doch was wäre passiert, wenn die Flanke nicht im Out gewesen wäre? Vermutlich hätte die Szene trotzdem zum Torerfolg geführt, das Abwehrverhalten war eher beobachtend als wirklich verteidigend. Somit kam beim Duell der anteilsmäßig an ihren Toren am häufigsten durch Standards treffenden Teams der TSV nach einer Ecke zur Führung, ohne davor eine Möglichkeit gehabt zu haben.

 

Danach änderte sich das Bild, denn die Hausherren übernahmen die Kontrolle des Spiels. Wie aus dem Nichts erzielte Admira Wacker den Ausgleich. Nach schöner Kombination über Andrew Wooten schloss Dominik Starkl mit einem sehenswerten Schuss ins Kreuzeck zum Pausenstand ab. Nach Seitenwechsel sah man zu Beginn nicht nur besser als in der ersten Hälfte, da die Sonne nun unterging, sondern auch ein ausgeglichenes Spiel. Die Südstädter lancierten einen Angriff über David Atanga, der aber seinen Pass auf Wooten etwas zu sehr in dessen Rücken brachte, damit war die Topchance auf die Führung dahin. Besser machten es die Gastgeber im Gegenzug – zwei weite, hohe Bälle genügten, um in den Strafraum zu gelangen. Dort waren sich Andi Leitner und Matthias Ostrzolek scheinbar nicht einig, wer eingreifen sollte und Flecker konnte einnicken.

Die äußerst strittige Szene die zum ersten Tor der Hartberger führte

Doch war das neben dem malerischen der Sonne auch schon der Untergang der Südstädter? Hartberg verwaltete die Führung, den Gästen fiel nicht viel ein, um diese Strategie in Verlegenheit zu bringen. Wie schon in den letzten Partien gab man zu häufig unerzwungen den Ball an den Gegner ab, verhinderte damit oft schon in Ansätzen Angriffe. Eine riesige Möglichkeit fand Marco Hausjell nach toller Vorarbeit von Luca Kronberger noch vor, doch er scheiterte an einer sensationellen Parade des gegnerischen Tormannes. Damit konnte Hartberg mit dem dritten Sieg in Serie die Chance auf das obere Play-Off wahren. Für Admira Wacker droht es nun finster zu werden, auch wenn die Leistungen im Frühjahr besser sind als jene im Herbst. Doch diese zu überbieten, ist ja auch nicht unbedingt als schwierig zu bezeichnen. Ist das nun schon der Untergang der Südstädter, wie manche Fans befürchten?

 

Natürlich nicht, denn sowohl die Punktehalbierung als auch das Play-Off folgen noch. Aktuell konnte der Rückstand auf Altach auf Grund der parallelen Niederlage der Vorarlberger gehalten werden. Doch in den nächsten beiden Runden ist der Untergang praktisch vorprogrammiert – am kommenden Samstag um 17:00 Uhr in Salzburg und eine Woche danach am Sonntag daheim gegen Sturm. Wobei in der Südstadt noch die meisten Punkte (10) errungen werden konnten, auswärts lediglich 3, als einziges Team ist Admira Wacker noch ohne vollen Erfolg in der Fremde. Das wird sich ändern müssen, soll der Weg nicht in den Untergang bzw. zum Abstieg führen. Auch wenn es nun schon regelmäßig krasse Fehlentscheidungen gegen die Südstädter gab, fehlen diesen trotzdem in ihrem Spiel jeweils entscheidende Fähigkeiten, um Niederlagen zu vermeiden. Daran wird noch viel gearbeitet werden müssen. Am besten, wenn die Sonne scheint.

 

Forza Sonne’n’untergang! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

Hat dir dieser Artikel gefallen?

 Teile ihn gerne mit deinen Freunden und Follower in den sozialen Medien! Wir freuen uns darüber, nutze einfach die Buttons unterhalb!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0
Trennstrich

Bewertungen zu kurvenlage.at

Wir freuen uns auf eine Nachricht von dir!

forza@kurvenlage.at

oder über das Kontaktformular

Trennstrich