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Maskottchen

Zuletzt stolperte ich über eine traurig-skurrile Meldung: In einem US-Spital verkleidete sich eine Krankenschwester mit einem Weihnachtsbaumkostüm und löste damit 60 Corona-Infektionen aus. Leider gab es auch einen Todesfall, das alles, weil das Kostüm nicht desinfiziert war. Ich kombinierte, fragte nach und siehe da – jetzt weiß ich auch, warum seit dem ersten Lockdown im Vorjahr Admira Wackers Maskottchen Wacki von der Bildfläche verschwunden ist. Weil er und seine Kollegen seit damals aus den Stadien verbannt, somit auch Opfer der Pandemie wurden. An erster Stelle Osta-Richi, das Adler-Maskottchen des ÖFB-Teams.

 

Maskottchen - Kinder und auch so manche Erwachsene lieben sie. Bei Österreichs Fußballklubs treten sie ausschließlich in Kostümen auf, international gibt es auch einige lebende. Wie etwa Bussard Taima bei den Seattle Seahawks, Eintracht Frankfurts Adler Attila oder Hennes, den Geißbock des 1. FC Köln. Alle Tiere, so wie ¾ der Maskottchen der Österreichischen Bundesliga. Nicht tierisch sind lediglich Rieds Wikinger Siegfried und der Hütteldorfer Fußball Speedy. Bei Hartberg konnte ich trotz intensiver Recherche kein offizielles Maskottchen ausmachen.

Sehr wohl jedoch bei den anderen Vereinen: In Favoriten erlangte Super Leo torkelnder Weise weltweite Berühmtheit, sein Partner heißt Leo Löwe. In Altach unterhält am Spielfeldrand deren Artgenosse King Rheini das Publikum. Auf dem Speiseplan der Raubtiere stehen auch Zebras, ein solches hat sich der LASK mit Chico als Glücksbringer auserkoren. Passend zum Brausewasser heißt Salzburgs Stier Bulli, der Schwan in Wattens ist eine Verschmelzung dieser beiden Bezeichnungen, Schwatty. Wölfe sind die Maskottchen des SKN (Lupo) und des WAC (Wolfi). Sturm hatte einige Zeit den Sturm-Hannes, einen Bären, der musste aber mit dem damaligen Präsidenten abdanken. Aktuell ist mir nichts über ein Maskottchen bekannt, im Fanshop kann man aber einen schwarzen (steirischen) Panther erwerben.

 

Das ist bei Admira Wacker leider nicht der Fall, eine Marktlücke der besonderen Art, die nach Abhilfe schreit. Denn der Panther ist besonders bei den kleinsten Fans sehr beliebt. Doch bis er das Südstädter Maskottchen wurde, durchlief er einige Transformationen. In den 80er-Jahren waren die Jungen Löwen seine Vorgänger, allerdings nur in Stofftierversion. Abgelöst von Stanislaus, der superschlauen Südstadt-Maus, als ironischer Gegenpart zum Grauen-Maus-Image. Nach der Fusion mit dem VfB Mödling marschierten gleich drei unterschiedlich große Drachen auf: Adi, Wacki und Mödi. Ein Historiker klärte auf, dass es sich sowohl im Wappen der Stadt als auch in jenem des Fußballklubs keineswegs um einen Drachen handelt. Sondern um den heraldischen Panthel, abgeleitet vom steirischen Panther, den die Babenberger im Zuge der Besiedlung der Stadt mitgebracht hatten. Somit gab es Handlungsbedarf und nach einer Wahl durch die Fans blieb lediglich Wacki übrig, der bekanntlich ein schwarzer Panther ist. Sein menschliches Alter Ego scharrt schon in den Startlöchern und hofft wie die Fans auf ein baldiges Ende der Verbannung.

Morten Hjulmand packt seine Sachen und wechselt nach Italien zu Lecce

Ebenso in den Startlöchern scharren die Kicker – am kommenden Wochenende geht es wieder los in der Liga. Nach dem Trainingslager verlor Admira Wacker am Freitag den letzten Test in Hütteldorf mit 1:3. Dabei kam es zu einer sehr unappetitlichen Situation, Fountas spuckte Lukas Malicsek an. Nicht mehr mit dabei war Morten Hjulmand, er wechselte wie bereits angekündigt zu US Lecce. Der Transfererlös, über den Stillschweigen bewahrt wurde, sollte in weitere 2-3 Verstärkungen investiert werden. Das ist auch der Plan der Verantwortlichen, bis 8. Februar haben sie noch Zeit, da schließt das Transferfenster. Und einmal haben sie schon zugeschlagen - mit David Atanga (24, Ghana), einem in Österreich schon wohlbekannten Offensivspieler. Er kommt leihweise bis Ende der Saison vom deutschen Zweitligisten Holstein Kiel.

 

David Atanga verstärkt leihweise Admira Wacker
Foto: www.flyeralarmadmira.at

Am kommenden Samstag (23. Jänner 2021, 17:00 Uhr) steht das NÖ-Derby beim SKN auf dem Programm, bereits am Dienstag (26. Jänner 2021, 18:30 Uhr) empfangen die Südstädter die Veilchen. Ohne Maskottchen, ohne Fans, deren Zeit aber hoffentlich bald wieder kommen wird!

 

Forza Maskottchen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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