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Die Familie

Dank Elferkiller Andi Leitner holte Admira Wacker ein sehr glückliches 1:1 gegen Wattens in Innsbruck. Dort wird am 16. Mai die finale Runde des Play-Offs ausgetragen werden. Bis dahin muss sich die Truppe von Neo-Trainer Zvonimir Soldo noch gewaltig steigern - das war auch der Plan vor dem Spiel gegen Altach. Die Vorarlberger waren nicht nur erstmals 3 Spiele zum Start eines Jahres, sondern insgesamt schon 6 Spiele ungeschlagen. Und besiegten zuletzt Meister Salzburg. Jeweils 5 Siege und Unentschieden bei einer Niederlage wies die Statistik der letzten 11 Spiele Admira Wackers gegen Altach aus. Die Südstädter trafen in den letzten 9 Duellen immer jeweils einmal, die "Gsiberger" in jedem ihrer 10 Gastspiele in Maria Enzersdorf.

 

Diese Serie riss beim Heimdebüt von Zvonimir Soldo, dem weiterhin Torjäger Sinan Bakis verletzt fehlte. Auf Gegners Seite fiel Zwischenbrugger aus, da er Kontakt mit einem Corona-Virus-Infizierten hatte, selbst nicht erkrankt ist, sich aber in Quarantäne befindet. Er verpasste die frühe rote Karte für Altach-Goalie Kobras, der ein sicheres Tor mit einer Handabwehr außerhalb des Strafraumes verhinderte. Aus der Überzahl konnten die Gastgeber in der ersten Hälfte kein Kapital schlagen. In Durchgang zwei waren es die Gäste, die zu sehr guten Chancen kamen. Doch immer wieder fanden sie im blendend disponierten Andi Leitner ihren Meister. Als bereits alle mit einem torlosen Ausgang rechneten, versenkte der zuletzt kritisierte Markus Lackner in der  89. Minute den Ball zum 1:0. Markus Pink, der den Assist dazu geleistet hatte, stellte drei Minuten später den 2:0-Endstand her. Damit konnte die Admira Wacker-Familie den ersten Sieg seit knapp 3 und den ersten Heimsieg seit knapp 5 Monaten Jahr bejubeln. Das Team tat dies mit dem Dress des verletzten Dominik Starkl!

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Admira Wacker - SCR Altach 2:0 (0:0)

 

Torschützen:

89' Markus Lackner

92' Markus Pink


Das Spiel selbst konnte ich diesmal nicht live sehen, oder viel mehr wollte ich das nicht. Ich entschied mich für die Geburtstagsfeier meiner Tante und somit auch für den Liveticker. Wobei ich mich natürlich wie Nick Hornby bezüglich Arsenal frage, wie man eine Feier nicht mit dem Spielplan von Admira Wacker abstimmen kann. Denn besagte Tante stammt wie ich aus einer Floridsdorfer Admira-Familie. Aber die Familie kann man sich ja nicht aussuchen, oder? Das könnte man in diesem Fall in zweierlei Hinsicht sagen – einerseits die schlecht terminisierte Feier und andererseits in eine schwarz-weiße Familie hineingeboren zu sein. Ihr Ehemann hat sich die Familie aber sehr wohl ausgesucht: Er ist ursprünglich Belgier, glühender Fan des RSC Anderlecht, das am selben Tag mit einem 7:0- Sieg die kleine Chance der Brüssler auf das Obere Play-Off wahrte. Er hat sich jedenfalls sehr gut in den Clan eingebracht. Mit seinen beiden Söhnen war er jahrelang Stammgast in der Südstadt. Die beiden kommen im Gegensatz zu ihm nur mehr sehr selten, einer der beiden verfasst die Taktikrubrik "Spielraum" im ballesterer.

 

Genügend fußballerischer Gesprächsstoff also, der von einem weiteren Onkel durch Erzählungen über die aktuelle Lage des FAC angereichert wird. Mit dem LASK ist auch der BL-Tabellenführer in der Familie verankert: Eine Tante heiratete nach Linz, die beiden Söhne sind daher Fans der Schwarz-Weißen. Die gehen mittlerweile mit ihren eigenen Söhnen ins Stadion, für die EL-Partien (wie am kommenden Donnerstag gegen Manchester United) reist einer der beiden sogar aus Graz an. Da lebt er mittlerweile, wenn Admira Wacker dort spielte, trafen wir einander schon öfters, um gemeinsam im Gästeblock Gas zu geben. Das tue ich auch gerne mit meinen Brüdern, leider ist nur mehr einer der drei regelmäßig in der Curva zugegen. Dort trifft sich mitunter ein Teil der großen Sippe- in die auch ein Tiroler, ein Israeli und ein Spanier eingeheiratet haben - alle vereint durch Admira Wacker. Bis auf den Sohn einer Cousine, der schon mit grünem Schal gesehen wurde. Das musste mein Großvater selig Gott sei Dank nicht mehr miterleben. Obwohl ansonsten im Leben sehr tolerant, wäre ihm das gar nicht recht gewesen.

Wenn man schon die "Erste" nicht live sieht, dann könnte man zumindest am Tag darauf die Juniors besuchen. Doch wieder nix – denn der Sohn spielte mit seinem Team bei einem Hallenturnier in Leobersdorf. Wie so oft ein freier Nachmittag für die Gattin und die Tochter, die sich zwar nicht so fürs Kicken interessieren wie wir Buben, aber immer up to date sind. Wobei meine Tochter quasi in der Südstadtkurve aufgewachsen ist. Die Juniors verloren am Sonntag gegen Draßburg nach Führung noch 1:2 und spielen am kommenden Samstag parallel zur "Ersten" (Start zum Play-Off in Favoriten) um 17:00 Uhr auswärts gegen Mauerwerk. Möge die Admira–Familie den doppelten Klassenerhalt feiern dürfen! Hart wird es in beiden Fällen, aber jetzt wird’s so richtig ernst.

 

Forza die Familie! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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