Warum ich Admiraner bin, lässt sich ganz leicht und logisch erklären. Und das ist eigentlich gar nicht so leicht, denn ich komme ursprünglich aus Klosterneuburg… Als ich etwas sechs Jahre alt war (~1984) habe ich gesehen, dass es einen Verein gibt der VfB Vaillant Mödling heißt. Und da ich in der MÖDLINGergasse gewohnt habe, war es für mich klar, dass ich nun Mödling-Fan bin. Alle paar Monate konnte ich meinen Vater überreden mit mir zu meinem Spiel zu fahren. Damals gab es ja noch kein Internet und daher habe ich jedes Ergebnis in einem A5 Heft aufgeschrieben.
1997 kam es dann zur Fusion des VfB Mödling mit Admira Wacker und logischer Weise war ich von da an Admira-Fan. Es war für mich plötzlich sehr viel Neu: ein neues Stadion, neue Menschen, nur die Anfahrt blieb fast gleich. Beim Kartenkauf habe ich mich natürlich für den Fansektor entschieden, als eingefleischter Fan gibt es nichts anderes. Es dauerte auch, soweit ich mich erinnern kann, nur ein oder zwei Spiele bis ich von jemanden angesprochen wurde, ob ich nicht beim Fanclub der Südstadt Fanatics dabei sein möchte. Ich habe klarerweise sofort zugesagt! Angesprochen hat mich damals übrigens ein gewisser Alex F., den ich in den Jahren danach noch besser kennenlernen durfte und der ja leider viel zu früh von uns gegangen ist.
Bei den Südstadt Fanatics dabei zu sein, war und ist für mich immer sehr aufregend. Da wir ja (leider) nicht eine große Menge an Fans haben, hat sich aber gerade deshalb eine Verbundenheit zwischen den Fans (und auch den Spielern, Trainern und anderen Vereinsverantwortlichen) ergeben. Es gab Ende der 90er bzw. Anfang der 2000er Jahre noch keine großartigen Fanbusfahren, es waren Ausflüge von wenigen Leuten, oft aufgeteilt auf mehrere Autos – aber das war cool! Es wurden so ziemlich alle Bundesländer bereist, vom Schuhausziehen bei der Eingangskontrolle auf der Gugl in Oberösterreich bis nach Vorarlberg, als in Bregenz cirka 30 Polizisten auf 15 Fans aufpassten.
Meine drei Lieblingsspiele
Wörgl – Admira 1:2 (06.05.2000)
Mit diesem Sieg wurde der Meistertitel fixiert! Es war für mich der allererste Meistertitel, bei dem ich dabei war. Gefeiert wurde nach dem Spiel in der Kabine mit dem guten, alten Iwan Ondruska.
Admira – Rapid 4:3 (01.10.2011)
Nach dem Aufstieg haben wir einige Schlachten abgeliefert. Bei diesem Spiel aber eine Besondere: Eine 3-Tore Führung wurde innerhalb kurzer Zeit hergeschenkt, um dann kurz vor Schluss aus einem Elfmeter doch noch den Sieg zu holen.
Admira – Austria Lustenau 5:3 (20.05.2011)
Das war das allerbeste Spiel, das ich je erlebt habe. So wie man es wahrscheinlich nur einmal erlebt. Es ging zwei Runden vor Schluss im Fernduell mit Altach um den Meistertitel der 2. Liga. Bei einer Niederlage hätte es Altach in der eigenen Hand gehabt. Wir gehen in Führung durch Suli, nach der Pause 3 Tore der Lustenauer innerhalb von fünfzehn Minuten, es schien alles vorbei zu sein… Ein schnelles Anschlusstor von Dani Toth gab dem restlichen Spiel pure Energie und den zigtausend Zuschauern den Glauben an einen Sieg zurück. Mir läuft jetzt noch die Gänsehaut über den Rücken wenn ich an das Spiel denke. Schwabi macht den Ausgleich und als Patrik Jezek kurz vor Spielende das 4:3 von der Strafraumgrenze aus schießt, war es Ekstase pur!!! Suli macht aus einem Konter noch das letzte Tor. Ein unglaubliches Spiel mit einem unglaublichen Verlauf ist auf Youtube noch in voller Länge nachzusehen.
Hansi Krankl und die bunten Haare
Die Saison 2000/2001 ging gerade zu Ende. Wir waren nicht abgestiegen, dank unseres Trainers Hans Krankl! Und als Bonus gab es danach auch noch ein Konzert, von Johann K. für alle Admiraner. Es fand hinter dem Stadion bei der Kantine beim Spielereingang statt. Er selbst trug ein Dress, dass er von den Spielern bekommen hat mit dem Aufdruck „Danke Trainer“. Auf Initiative von Bertl hatten sich einige Admirafans die Haare Rot-Schwarz-Weiss gefärbt, so auch ich. Als ich nun vor dem Konzert noch herumspazierte, kam mir plötzlich Hansi entgegen. In einem kurzen Anfall von Mut fragte ich ihn ob er nicht auch bunte Haare haben möchte. Er überlegte kurz und sagte in seiner bestimmenden Art: „Ja, passt. In 20 Minuten seids beim Spielereingang, aber seids pünktlich“. Gesagt, getan, fanden sich Bertl, Gerd, Jochen und ich zwanzig Minuten später dort ein. Hans K. kam zwar zu spät, aber das war ja egal.
Kurz nachdem Bertl begonnen hat die Haare einzusprühen fragte Hans, ob das eh wieder rausgeht, weil: „I fahr morgen nach Italien, wenn des ned ausse geht und die mich ned einreisen lassen, dann hab ich euch!“ Wir haben ihm versichert (und waren auch ziemlich sicher), dass das mit ein-zweimal waschen alles wieder wie vorher war und so war es auch. Das Konzert war dann ein Ereignis der Sonderklasse, auch wegen der neuen Haarpracht ;-)
Thomas
Es geht zurück in die 80er! Seid gespannt!
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