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Tu felix Admira

Samstag, 8. Mai, 15:00 Uhr, Hotel Höldrichsmühle in der Hinterbrühl: Gate 2 Admira und zwei Fanatics stimmen das Team von Admira Wacker mit Gesängen, einer kurzen Ansprache und Bengalos auf das NÖ-Derby ein. Bürgermeister Erich Moser, Eigentümer der Höldrichsmühle, wo die Truppe „kaserniert“ war, ist anwesend. Auch er ist Fan der Südstädter, versichert, dass er sich mit seinem Team wie immer sehr um die Mannschaft bemüht hat. Ein Fanatic möchte sich die Partie auf der Stadionmauer ansehen, wird aber von Ordnern und Polizei daran gehindert. 

 

In der Zeit vom Stadion nach Hause vor den Fernseher hat er nicht viel verpasst. Von Beginn an war es eine zerfahrene, sehr intensive Partie, in der sich die beiden Teams nichts schenkten. Vor allem die Südstädter gaben keinen Millimeter preis, kauften dem Gegner mit teilweise sehr hartem Spiel praktisch „die Schneid ab“. Fünf gegenüber nur einer gelben Karte sprechen eine klare Sprache. Möglicherweise hätte David Atanga vor dem 1:0 auch eine bekommen, hätte der Schiedsrichter den Regeln entsprechend nach dessen Rempler Foul gepfiffen.

der Fanclub Gate 2 Admira verabschiedete die Mannschaft am Weg zum Stadion

Mit diesem beförderte er SKN-Verteidiger Steinwender in den Schuss und den Körper seines herauslaufenden Goalies, Atanga konnte den Ball mitnehmen und schob lässig mit dem Außenrist zur Führung seines Teams ein. Da durfte sich Admira Wacker glücklich wähnen, dass der Referee falsch entschied. Doch dieses Glück ist nicht gemeint im Satz „Tu felix Admira“, dazu später. Wenn solch ein Treffer gegen die Südstädter fallen würde, hätte ich mich vermutlich bis heute noch nicht eingekriegt, Rumpelstilzchen Hilfsausdruck. Da wäre wohl wieder ein „sorry, Südstadt“ wie zuletzt fällig geworden. Ist es aber nicht, mit der Führung aus dem ersten Heim-Treffer seit 27. Februar ging es in die Pause. Ins Mödlinger Spital ging es für Steinwender, ich wünsche ihm nach seiner schweren Gehirnerschütterung baldige Genesung.

 

Kurz nach Seitenwechsel hätte Sebastian Bauer nach Ecke per Kopf bereits die Vorentscheidung herbeiführen können, doch Riegler parierte sensationell. Das Gegenteil davon war das Verhalten der Heimelf in zahlreichen Angriffs-Situationen mit Überzahl gegen den immer offensiver werdenden Gegner. Teilweise stümperhaft wurden diese vertändelt, die Fans an den Bildschirmen erwarteten bereits die Bestrafung durch den Gegner mit dem Ausgleich. Das könnte man auch als glücklich bezeichnen, das meine ich aber auch nicht mit „Tu felix Admira“. Doch so sehr der SKN sich bemühte, zu wirklichen Tormöglichkeiten kam er nicht. Zu solide stand die Defensive der Hausherren. Ein Konter wurde dann doch noch verwertet – nachdem Andrew Wooten aus guter Position nicht abschloss, sondern auf Roman Kerschbaum abspielte. Der dann in Weltklasse – Manier nach einem Schritt zurück und einem feinen Haken zwischen zwei Gegnern staubtrocken ins Eck abschloss. Zum ersten Heimsieg der Südstädter seit 10. Februar, beinahe drei Monaten.

Wappen Admira Wacker
Logo St. Pölten

Admira Wacker - St. Pölten 2:0 (1:0)

 

Torschützen:

31' David Atanga

87' Roman Kerschbaum


Die Derbybilanz der Saison wurde mit 2-1-1 zurechtgerückt. Doch die 5 Punkte Vorsprung auf den SKN (de facto 4, auf Grund des *) sind, wie es Klaus Schmidt richtig sagte, trügerisch. Gefeiert wird erst, wenn rechnerisch alles erledigt ist. Auch dieses Glücksgefühl meine ich nicht mit „Tu felix Admira“, ebenso wie ich mir diese Floskel nach dem Abgang von Felix Magath verkniffen habe, um nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Ich verstehe es in dem Sinn, als es ursprünglich in „Tu felix Austria“ gemeint war. Denn das besagt über das österreichische Volk, dass es eine glückliche Veranlagung und Lebensart habe.

 

Das sehe ich auch in den Fans von Admira Wacker, denn solche Nervenschlachten und schwache Saisonen über Jahre auszuhalten, dazu bedarf es eines frohen und gefestigten Lebens. Aber auch der Klub selbst hat diese Aura, immer wieder wie der Phönix aus der Asche aufzusteigen und unabsteigbar zu sein. Diesen Beweis muss das Team aber noch in den letzten drei Runden bringen. Bereits am Dienstag (18:30 Uhr) geht es in Ried, am Samstag (17:00 Uhr) in Hartberg weiter. Die finale Runde wird am Freitag nächste Woche um 19:00 Uhr angepfiffen, beim Heimspiel gegen Altach werden möglicherweise Fans im Stadion zugelassen sein. Details sollen noch folgen. Dann könnte der Fall eintreten, dass die Anhänger:innen der Südstädter Glücksgefühle auf Grund des Klassenerhalts entwickeln. Und meinetwegen soll das dann auch „Tu felix Admira“ bedeuten.

 

Forza tu felix Admira! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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