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Soirée und Matinée

Langer Arbeitstag, Mittwoch, Cupspiel in der Südstadt. Es wird Abend, die Sonne geht bald unter, es ist kühler als am Nachmittag. Flutlicht, Treffen mit Freunden, ein erstes Bier. Schmäh führ’n, palavern, Freude, Aufregung, Aufstellungen besprechen. Weg zum Stadion. Bekannte Gesichter, Umarmungen, Grüße, die ersten Sprechchöre. Rein ins Stadion, viele bekannte Gesichter, viele Umarmungen, viele weitere Grüße. Noch eine halbe Stunde bis zum Anpfiff, grade noch rechtzeitig, um ein Bier im Fanclubraum zu bekommen. Jetzt aber raus, bei der Choreo helfen, Gate 2 Admira haben diesmal wieder ganze Arbeit geleistet, Respekt.

 

Der Geruch des Rasens, feucht-fröhlich, so wie auf der Tribüne auch. Angespannte, konzentrierte Gesichter, motiviert sind sie. Da wird gesungen, der Pfiff des Schiedsrichters. Vollgas! Kampf, defensiv gut stehen, kämpfen, immer wieder kämpfen, weiter singen. Aber wie bitte? Das soll Freistoß gegen Admira Wacker sein? Umgekehrt war es, krasse Fehlentscheidung. Freistoß, 0:1, erste Ernüchterung in der zweiten Minute. Der Gegner klar überlegen, kein Zugriff der Heimelf, ein Tor folgt dem anderen, vier sind es bis zur Pause. Trotzdem kein Unmut, erst recht nicht, als Stephan Zwierschitz nach dem Seitenwechsel per sehenswertem Freistoß den Ehrentreffer zum letztlich 1:6 erzielt.

Logo Admira Wacker
Logo Salzburg

Admira Wacker - FC Salzburg 1:6 (0:4) 

 

Torschütze:

50' Stephan Zwierschitz


Vor Spielbeginn gab es eine großartige Choreo der Nordkurve mit einer klaren Ansage

Die Stimmung ist am Ende trotzdem gut, die Kurve hat ihre Farben unabhängig vom Resultat besungen, nach dem Spiel wird die Truppe noch auf das Match am Sonntag eingeschworen. Es ist nach der verlorenen Soirée wieder eine Matinée, aus Admiras ursprünglichem Heimatbezirk kommt der FAC in die Südstadt. Der Gastklub wurde 1904 gegründet, die „Botaniker“ ein Jahr später, heute existiert keiner der beiden Vereine in der Form der Gründerjahre. Über die Geschichte des Floridsdorfer Derbys verfasste Reinhard Pillwein ein empfehlenswertes Buch, erhältlich im Online- Fanshop des FAC und hier auf Amazon.

 

Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub war Martin Rasner gelbgesperrt, einen weiteren ehemals in Floridsdorf engagierten Kollegen fand man mit Patrick Puchegger in der Startaufstellung. Umgekehrt war es für Marcus Maier die Rückkehr in die Südstadt, wo sein Team von Anfang an bei strahlendem Sonnenschein wacher, schneller, gefährlicher war. Die Führung nach 15 Minuten war verdient, auch wenn man den Eckball besser verteidigen hätte können. In dieser Formation gab es bereits in Minute 8 eine Umstellung, Jakob Schöller ersetzte den verletzten Kapitän Stephan Zwierschitz. Bis zur Pause verschonten die Floridsdorfer die Heimelf, hätten die Führung durchaus ausbauen können.

 

In Durchgang zwei sah man die Hausherren mit mehr Animo ans Werk gehen, spielerisch war es nicht schwierig die erste Hälfte zu überbieten. Etliche gute Situationen wurden kreiert, zu zwingenden Chancen fehlte meist die Präzision. Daher musste wie beim Gegner ein Standard her, um zu treffen. Ebenfalls Eckball, Leonardo Lukacevic, der nach seiner Einwechslung viel Dynamik ins Spiel brachte, auf Nicolas Keckeisen, der zum Ausgleich einköpft. Ein am Ende verdientes Unentschieden, diese Partie hätte sich keinen Sieger verdient gehabt. Das erste Remis der Saison vor heimischem Publikum, gleichzeitig der erste Zähler bei einer Sonntags-Matinée im dritten Versuch.

Logo Admira Wacker
Logo FAC

Admira Wacker - FAC 1:1 (0:1) 

 

Torschütze:

80' Nicolas Keckeisen


Damit haben die Südstädter zum wiederholten Mal die Chance vertan, Anschluss an die Spitze zu finden. Mit einem Sieg wäre es Rang drei mit ebensovielen Punkten Rückstand gewesen, in der realen Welt steht Platz 7 zu Buche, mit 5 Punkten „Holz“ auf den Ersten. Am kommenden Samstag (14.00) geht es für die Elf von Roberto Pätzold da weiter, wohin man nur fährt, wenn Admira Wacker dort spielt. Ich werde nicht live vor Ort sein, warum, verrate ich in der nächsten Kurvenlage. Am Dienstag, 25. 10. um 10h wird am Oberlaaer Friedhof Websi zu Grabe getragen. Eine Delegation der Fanatics wird vor Ort sein, um der Legende die letzte Ehre zu erweisen.

 

Forza Soirée und Matinée! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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