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Im Regen

Wer mag es nicht, wenn nach einem Regenguss die Sonne hervorkommt und am Himmel ein Regenbogen erscheint? Weniger beliebt ist Regen in der kalten Jahreszeit, kombiniert mit Dunkelheit und Wind. Auch ein Torregen erfreut nur die Fans jenes Teams, das diesen produziert, einstecken möchte ihn niemand. Im Europacup hatten in der Vorwoche weder Sturm (0:6) noch die Violetten (1:4) einen geeigneten Regenschirm zur Abwehr dabei, lediglich Salzburg konnte mit dem sensationellen 1:1 in London gegen Chelsea einen Regenbogen für seine Fans zaubern. Hätte bei höherer Effizienz der Gastgeber ganz anders aussehen können, Chancen hatten die  „Blues“ genügend für einen dezenten Torregen.

 

Doch hier liegt bekanntlich der Schwerpunkt auf Liga zwa,  weil Admira Wacker aktuell dort spielt. Derzeit liegt die  halbe Liga- die ersten 8- innerhalb von nur 5 Punkten. Das spricht für die Ausgeglichenheit, vorne konnte sich noch kein Klub absetzen. Anders sieht es am Tabellenende aus, der Kapfenberger SV ist doch schon etwas abgeschlagen. Die Steirer waren zuletzt Gastgeber im Duell mit den Südstädtern, die mit zwei Niederlagen im Gepäck angereist waren. Für den Spieltag war Regen prognostiziert, dementsprechend wurde überlegt, unter das schützende Dach der Tribüne zu gehen. Als die Fans in Kapfenberg ankamen, gab es teils dunkle Wolken zu sehen, es war aber trocken und sollte es auch noch länger bleiben.

Logo Kapfenberg
Logo Admira Wacker

Kapfenberg - Admira Wacker 2:4 (1:2)

 

Torschützen:

27' Martin Krienzer

35' Angelo Gattermayer

49' Martin Rasner

88' Marco Wagner


In dieser Saison waren die Fans von Admira Wacker schon zweimal davor durchnässt worden, weil es kein Dach über dem Kopf gab. Zuerst auf der Hohen Warte, bei sommerlichen Temperaturen nicht der Rede wert. Und zuletzt gegen Sturm II daheim, weil die heimatliche Kurve bekanntlich ein Cabrio ohne Dach ist. Damals wurde von Gate 2 Admira zum wiederholten Mal dem Wunsch Ausdruck verliehen, die Curva Nord zu überdachen. Ein lang gehegter Wunsch vieler Fans inklusive meiner Wenigkeit. Ich selbst gebe gerne zu, dass ich mit stärker einsetzendem Regen auf die Haupttribüne übersiedelt bin. Diese Gelegenheit gab es diesmal in Kapfenberg allerdings nicht.

 

Doch von Anfang an – auf Grund massiven Fahrermangels in der gesamten Busbranche - machten sich die Südstädter Fans diesmal in Kleinbussen und PKWs auf den Weg in die Steiermark. Kapfenbergs Stadion hat eine wunderschöne von bewaldeten Hügeln umrandete Lage, die Burg Oberkapfenberg ist vom Franz-Fekete-Stadion aus zu sehen. Fekete war übrigens 24 Jahre lang Bürgermeister der Stadt. Deren Fußballer legten gegen Admira Wacker gut los, die Gäste hatten Probleme, ins Spiel zu finden. Nach einem katastrophalen Fehler am eigenen Strafraum der Südstädter nahm Amoah Maß und versenkte per Traumschuss zur Führung. Die zu diesem Zeitpunkt auch schon höher hätte sein können, doch allmählich erfingen sich die Schwarz-Weiß-Roten und kämpften sich in die Partie.

Julian Buchtas Flanke auf Martin Krienzer versenkte dieser per Kopf zum Ausgleich. Eine Chance, ein Tor, so sollte es weitergehen. Eigentlich war der Führungstreffer gar keine Möglichkeit, der KSV-Goalie verschätzte sich nach weitem Pass von Martin Rasner, Angelo Gattermayer antizipierte gut und konnte den Fehler zum 1:2 nutzen. Gleichzeitig der Pausenstand, kurz nach dem Seitenwechsel der nächste Patzer des Tormanns – er fuhr neben den Ball, den Rasner per Freistoß in seine Richtung getreten hatte. Fairerweise muss man dazu sagen, dass Stephan Zwierschitz dem Schlussmann die Sicht verstellt hatte und knapp nicht an den Ball kam, was dieser wohl angenommen hatte.

 

Der Torregen war damit noch nicht vorbei und auch vom steirischen Himmel fielen die ersten Tropfen. Es wäre nicht Admira Wacker, wenn eine zu diesem Zeitpunkt klare Überlegenheit und Führung nicht in einen Spannungsmoment umgedreht worden wäre. Also ließ man Amoah noch einmal aus der Distanz treffen, die zahlreichen vergebenen Chancen der Gäste rächten sich damit. Aber nur beinahe. Denn am Ende war es dann umgekehrt, als Christoph Haas mit einer großartigen Abwehr den Ausgleich verhinderte, praktisch im Gegenzug Marco Wagner mit einem Traumtor den 2:4-Endstand fixierte. Bei den Südstädtern meist viele Tore zu sehen, den eigenen Fans sind aber die zu zahlreichen Gegentreffer genauso wie dem Team ein Dorn im Auge. Hier noch Trainer Roberto Pätzold im Interview.

 

Den Wetterbericht für den 1. Oktober habe ich noch nicht gesichtet, mal sehen ob es dann bei der Partie gegen Liefering (14.30) auch regnen wird. Tore und/oder Regentropfen. Keine Gefahr, nass zu werden, droht im Ernst-Happel-Stadion. Dort wird am kommenden Sonntag Österreich gegen Kroatien in der Nations League spielen, bereits am Donnerstag in Frankreich, Ankick ist in beiden Fällen um 20.45.

 

Forza im Regen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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Kommentare: 2
  • #1

    DI Wilhard Haderrr (Mittwoch, 21 September 2022 21:50)

    Sehr unterhaltsam und auch bewiesen. dass du Humor hast und auch sehr viel vom Fussball verstehst und mit den Fans mitlebst. Was nicht wundert bist du doch einer der Oberfans. Ein Oldistfan

  • #2

    Matthias Schwaiger (Donnerstag, 22 September 2022 09:15)

    Danke Dir, lieber Wilhard und admiranische Grüße nach Gumpoldskirchen!

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