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Game over - Game on

Nach dem verpassten Aufstieg fühlte es sich für viele an Admira Wacker Interessierte an wie „Game Over“- wie z.B. für Guido Tartarotti. Doch in der Südstadt setzt man auf Kontinuität, wurde mit dem Trainer verlängert, Ralf Muhr trat die Nachfolge von Peter Stöger an. Mag. Thomas „Potzblitz“ Janeschitz wiederum folgte Muhr als Akademieleiter nach. Mit 11 Spielern wurde die Zusammenarbeit beendet, einige junge Kicker hochgezogen, zuletzt gelang es, mit Lukas Malicsek zu verlängern, sowie Tormann Clemens Steinbauer zu verpflichten. Es kann ja nur „Game on“ heißen, hier ist der Sommerfahrplan für die Vorbereitung auf die nächste Saison nachzulesen.

   

Betreff der Saison 24-25 heißt es noch nicht „Game Over“, wenn man die gestern Sonntag gestartete Klub-WM dazu rechnet. Falls nicht, dann hat eben schon die neue Spielzeit begonnen. Im Prinzip sind die Grenzen ohnehin fließend, denn die Qualifikationsrunden der Europacupbewerbe beginnen bereits am 8. Juli, die Klub-WM endet in dieser Woche mit dem Finale am 13. Juli. Dann erst kommen die Top-Spieler zu ihrem wohl verdienten Urlaub, haben über 60, mitunter sogar etwa 70 Spiele in den Beinen. In Cup- und Meisterschaftsspielen, im Europacup und im Nationalteam. Jenes Österreichs spielte in Begleitung einer großen SF-Delegation in San Marino. Dort hieß es bereits nach etwa einer halben Stunde „Game Over“ für die Gastgeber, stand es bereits 0:4, so blieb es bis zum Ende. Im Gedenken an die Opfer des feigen Anschlags von Graz wurde eine Minute innegehalten, die Mannschaft trat im Trauerflor an. Die Fans verzichteten auf die Corteo, gedachten per Spruchband.

spontan wurde ein Spruchband produziert
wie so oft waren die südstadt fanatics bei dem länderspiel

Dauerbrenner des ÖFB-Teams war Matthias Seidl, der diesmal nicht im Kader aufschien, 55 Spiele in den Beinen hat, gefolgt von Christoph Baumgartner mit 54, Nicolas Seiwald und Konrad Laimer mit je 52 Saisoneinsätzen. Laimer, Sabitzer und Alaba können bei der Klub-WM noch zu Einsätzen kommen. Bei Admira Wacker kommt kein Kadermitglied auch nur annähernd in diese Sphären, Stefan Haudum und Josef Weberbauer weisen das Maximum von 32 Saisoneinsätzen inklusive der beiden Cuprunden auf. Sie erreichten in der Meisterschaft 18 Siege aus 30 Spielen, dazu 5 Remis = 59 Punkte und inklusive der 7 Niederlagen ein Torverhältnis von 48:31.  Mehr ins Detail der Statistiken werde ich nächste Woche gehen, weitere Gründe nach dem „Game over“ suchen. Am Ende fehlten Admira Wacker jedenfalls 6 Punkte auf die SV Ried.

 

Die einen großartigen Start in die Saison hingelegt hatte, den ersten Punktverlust beim 0:0 daheim gegen Voitsberg zu verzeichnen hatte, davor gab es 5 Siege mit dem Torverhältnis 11:0. Doch Admira Wacker ließ sich nicht abschütteln und übernahm in der 9. Runde erstmals die Tabellenspitze, die erst am 27. Spieltag wieder abgegeben wurde. Das Team spielte und kämpfte sich in einen Lauf, der zahlreiche Siege mit einem Tor Differenz beinhaltete, die Null stand achtmal. Die Leistungen waren nicht immer optimal, doch die Resultate stimmten, das Team wirkte sehr fokussiert und homogen. Was ist dann über den Winter passiert, warum entwickelte sich die Mannschaft eher zurück als weiter? Mit den Transfers der Offensivkräfte Christoph Knasmüllner und Daniel Nussbaumer sollte vor allem erreicht werden, dass die Durchschlagskraft, die Effizienz erhöht wird, um Spiele früher entscheiden zu können. Auch für die Nerven der Fans, versteht sich. Eine positive „Game Over-Therapie“ quasi.

 

Doch Spaß beiseite, ich als Beobachter erlaube mir zu schreiben, dass die Mannschaft im Frühjahr vor allem wegen des Comebacks von Jörg Siebenhandl höher stand, da der Goalie Ruhe ausstrahlte, dazu viel mit dem Fuß mitspielte. Soweit, so gut, bis die Gegner mit einfachsten Rezepten die entstandene Lücke auszunutzen wussten. Das führte zu Fehlern, die man nicht nur den Abwehrspielern anlasten darf, denn die Verteidigung beginnt bekanntlich ganz vorne. Dort wiederum war nicht mehr Kreativität als im Herbst zu sehen, die Effizienz sowie die Ausbeute von Standards wurde schwächer. Auch, weil einige Kicker, die im Herbst „on fire“ waren, vielleicht durch den Lauf über ihre Verhältnisse spielten, 2025 nicht so gut in die Gänge kamen wie in der Hinrunde. Auch mangelte es an Spielern, die das Heft in die Hand und Verantwortung übernahmen. Es darf weiters hinterfragt werden, warum keine Lösungen für all diese Probleme gefunden wurden.

 

Eine Systemänderung während der Saison mag manchem vielleicht riskant vorkommen, ich sehe das konträr, da es eher gefährlich ist, nur ein System zu spielen. Von der Grundausrichtung und auch beim In-Game-Coaching fehlte dem Trainer im Frühjahr das Händchen, wie er es im Herbst oft hatte. Das ist Sport, da ist nicht immer alles rational erklärbar. Ein Lauf kann sowohl in eine positive als auch eine negative Richtung gehen. Ried war sicher nicht übermächtig, sogar lange nur im Rückspiegel zu sehen, doch entschieden hat die Meisterschaft nicht die Stärke der Oberösterreicher, sondern das Schwächeln der Niederösterreicher. Die hoffentlich intern genaue Ursachenforschung betrieben und die richtigen Schlüsse daraus gezogen haben. Jedenfalls stand am Ende „Game Over“, nun werden die Karten neu gemischt, mit neuer Energie und Motivation kann es nur heißen: „Game On“.

 

Forza Game Over? Game On! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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