Wir schreiben den 19.05. im Jubiläumsjahr 2025, die Kurvenlage erscheint wie immer um 19:05. Von Anfang an: da capo, vom Kopf, (erneut) beginnen, das ist das Motto, die nächste Aufgabenstellung bei Admira Wacker. Wenn die Trauer bewältigt, die Enttäuschung verwunden ist. Denn seit vergangenem Freitag ist „game over“, keine Rede mehr von vorlegen und nachziehen. Abgezeichnet hat es sich nicht erst seit Karfreitag. Schon davor, eigentlich das ganze Frühjahr, lagen die Leistungen des Teams unter jenen vom Herbst. Vor allem, was die kollektive Defensivleistung, das geschlossene Auftreten als Team, das den Erfolg im Herbst 24 in erster Linie ausmachte, betrifft. Um nicht falsch verstanden zu werden: am Willen lag es bestimmt nicht, die Einstellung der Spieler passte bis zum Ende.
Das früher kam, als erwartet, denn zunächst passten die Resultate ja noch. Knappe Siege, dazu Umfaller von Konkurrent Ried. Bis zu jenem Karfreitag, mit einer der besten ersten Halbzeiten der Saison. Nach Rückstand wurde das Spiel bis zur Pause mit vielen gelungenen Aktionen gedreht, doch statt mit 2-3 Toren Vorsprung ging es mit 2:1 in Durchgang 2. Da riss plötzlich komplett der Faden, ehrlicherweise glücklich konnte eine Niederlage noch abgewandt werden. Das gelang dann weder am Ostermontag in Amstetten, noch am Freitag danach gegen Sturm II, jeweils trotz Führung. Und trotzdem reiste der Verein mit einem Zähler Vorsprung und über 400 Fans ins Innviertel. Dort sahen diese eine klare Angelegenheit für die Rieder, denen man nur gratulieren kann.


Noch einmal konnte mit dem 1:0 gegen Voitsberg die Spannung verlängert werden. Doch am vergangenen Freitag feierten dann die Oberösterreicher in Bregenz. Während man in Salzburg nur hängende Köpfe sah. Doch die gut 50 mitgereisten Fans gingen mit fliegenden Fahnen unter, sie unterstützten ihre Farben bis zum Ende. Klar hätten sie auf dem Weg nach Salzburg in St. Dingsbums abbiegen können, um in Zwettl die Admira Panthers zu sehen. Dort gab es nicht nur ein spektakuläres 3:3 (Fr 23.5., 19.30 – Admira Panthers vs. SKN Juniors), sondern dort gibt es auch eines der besten Biere im Land. Aber eine Gruppe inklusive des Team Kurvenlage kehrte vor der Partie gegen Liefering noch im Augustiner Bräu ein, auch dort mundete der Gerstensaft köstlich. Die Mönche brauen ja schon lange genug, sind quasi die Kollegen vom neuen Papst, dem Leo aus Chicago.
Der ist eher dem Tennis zugetan, sein Vorgänger war ja sogar Vereinsmitglied bei San Lorenzo. Doch das interessierte am Freitagabend kaum jemanden, auch das EM-Stadion war schwach besucht. Die wenigen Interessierten sahen eine bescheidene erste Halbzeit, in der kaum Chancen zu verzeichnen waren. Durch zaghaftes Attackieren wurde den Jungbullen die Führung ermöglicht, da fehlte offensichtlich die Abstimmung. Nach Seitenwechsel versuchten die Gäste alles, um das Ruder noch herum zu reißen. Es war einfach zu wenig, was sie dazu anzubieten hatten, am Ende sollte es nicht reichen. Obwohl sie durch Matija Horvat, Daniel Nussbaumer, zweimal Reinhard Young und Deni Alar 5 Hochkaräter zu verzeichnen hatten, das Spiel doch noch zu gewinnen. Es sollte nicht sein, auch die Worte des Trainers und des Kurven-Capos wurden durch die Musikanlage verhindert.
What does the fox say? Die Antwort bleibt das gleichnamige Lied ebenso schuldig wie der Autor der Kurvenlage. Ich kann nur so viel sagen – bei meiner Heimkehr aus Ried sah ich ihn vor unserer Haustür, am vergangenen Freitag bei meinem Frühstückskaffee kurz nach 5h. G’sagt hat er nix, der Lauser, damit könnte er gemeint haben, dass es auch nix wird mit dem Aufstieg. Vielleicht kommt in der nächsten Saison ein Marienkäfer, der spricht zwar auch nicht, hat aber mehr Punkte zu bieten. Wie auch immer, jetzt heißt es wie eingangs erwähnt „da capo“. Doch vor dem Anfang steht noch das Ende der Saison, diese soll mit einem Sieg gegen Absteiger Horn am Sonntag (25.5., 17h) würdig abgeschlossen werden. Dazu werden die Südstadt Fanatics ihr 30-Jahre-Jubiläum mit u.a. einer Choreo zelebrieren. Auch wenn vielen Fans aktuell so gar nicht nach feiern zumute ist.

Da capo! Wir ham noch lange nicht genug! Diese trotzige, treue Einstellung erhoffe ich mir von vielen Menschen, die Admira Wacker ausmachen. Von der Vereinsführung, die noch einmal viel Geld in die Hand nehmen wird (müssen). Von den sportlich Verantwortlichen und Spielern, wobei in vielen Fällen noch offen ist, wer im Team 25/26 stehen wird. Angefangen beim Capo, Sportdirektor Peter Stöger, der mit einem Wiener Klub in Verbindung gesetzt wird. Man wird sehen, es wird durchaus zu einigen Veränderungen kommen. Ich erwarte mir die angesprochene Haltung auch von den Fans – die Szene ist gut und im Wachsen, wir werden uns im Jubiläumsjahr wieder einmal den Mund abputzen, wieder neue Kraft und Hoffnung schöpfen. Einmal Admira, immer Wacker! Da capo!
Forza da capo! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
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