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Schneckenrennen

Groß war die Hoffnung der Fans, dass Admira Wacker beim 3. Spiel der Englischen Woche binnen 8 Tagen die Trendwende schafft und wieder auf die Siegerstraße findet. Ein Sprint gegen Sturm II im 30 Runden dauernden Marathon namens Meisterschaft, ein Sieg und man würde Ried vorlegen können. Doch am Ende des Laufes gleicht das Tempo der beiden bis dahin dominierenden Teams dem von Schnecken. Führungen werden vergeben, Chancen davonzuziehen oder den Kontrahenten zu überholen ausgelassen. Und das nicht nur einmal, sondern oftmals. Beide Konkurrenten hätten bei eigenen Siegen jeweils ordentlich abgehängt werden können. Die Köpfe rauchen, die Nerven liegen bei den Fans und scheinbar auch bei den Protagonisten auf dem grünen Rasen blank.

 

Die Südstädter hofften vor dem Heimspiel gegen die jungen Steirer auch auf den „Ebner-Effekt“ – mit dem Kapitän am Feld verloren sie in dieser Saison kein Spiel. Bei seinem Comeback sorgte der Neudorfer auch für die Führung in der 17. Minute nach schöner Vorarbeit durch Deni Alar. Doch zum dritten Mal in Folge gab ihr Team einen Vorsprung aus der Hand. Diesmal hielt er nicht einmal bis zur Pause, wie gegen Stripfing und Amstetten. Denn die 2er-Blackies glichen in Minute 32 aus, setzten mit dem 1:2 9 Minuten danach noch einen drauf. Nach Wechsel der Seiten und zweier Spieler auf Seiten der Heimelf, sowie einem bei den Gästen, starteten die Südstädter eine Aufholjagd.

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Admira Wacker - Sturm Graz II 2:3 (1:2)

 

Torschützen:
17' Thomas Ebner
78' Marco Schabauer

 

Hier findest du den Spielbericht auf der Admira-Seite!

Die Fans der Admiraner zog es aufgrund des Wetters auf die Haupttribüne

Oder so etwas ähnliches, Druck aufzubauen gelang nämlich nicht wirklich lange, eine halbe Stunde konnten nur wenige Chancen kreiert werden, der Ausgleich wollte nicht gelingen. Im Gegenteil -in der 75. Minute nutzten die Grazer ihre erste nennenswerte Möglichkeit in der zweiten Halbzeit zum 1:3. Der eingewechselte Marco Schabauer konnte bereits drei Minuten später verkürzen, zu mehr reichte es allerdings nicht mehr. Damit holte Admira Wacker in den 3 Spielen von Freitag bis Freitag trotz insgesamt 6 erzielter Tore nur einen mickrigen Punkt gegen Stripfing, Amstetten und Sturm II.

 

Das ermöglichte der SV Ried, am Sonntag mit einem Sieg an den Südstädtern vorbei zu ziehen. Auch die Innviertler gingen in der Steiermark in Führung, das passierte kurz nach der Pause. Doch der KSV konnte die Partie mit zwei Treffern noch drehen und die Oberösterreicher verpassten die dritte Möglichkeit, die Tabellenspitze von Admira Wacker zu übernehmen. Das Schneckenrennen geht also weiter und das mit dem direkten Duell am kommenden Freitag in Ried (20.30). Dafür sind die Sitzplätze bereits ausverkauft, für den Auswärtssektor sind knapp 200 Tickets abgesetzt. Die beiden vom Klub gesponserten Busse sind schon ausgebucht, ein weiterer wurde geordert.

 

Also wäre ja alles angerichtet für einen würdigen Schlager um den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Doch halt – es ist ja nur ein Schneckenrennen, bei dem offensichtlich keiner davonziehen möchte. Warum passiert so etwas, auch in anderen Ligen, immer wieder? Klarerweise ist es in erster Linie Kopfsache, denn die Kicker können nicht von heute auf morgen ihren Beruf verlernt haben. Da geht es um Druck, sei es, um aufzuholen oder sogenannten positiven, wenn man an der Spitze steht. Ob Ried jetzt den größeren Druck hat, weil sie im direkten Duell durch die Niederlage im Herbst hinten liegen? Und weil sie auch in der Tabelle hinten liegen? Und auch Druck vor vollem heimischem Haus haben? Liegt der Druck beim Tabellenführer, der seinen Vorsprung verteidigen oder gar ausbauen möchte?

Es geht nach Ried und das sind die Informationen zur Auswärtsfahrt

Ich weiß es nicht, schon jedoch, dass es vermutlich kein fußballerischer Leckerbissen wird am Freitag. Denn die Angst zu verlieren wird eher dominieren, als der Mut, zu viel Risiko für einen Sieg zu nehmen. Dazu kommt, dass beide Teams zuletzt nicht wirklich geglänzt haben. Admira Wacker holte wie erwähnt nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen, die beiden Siege davor waren knapp und glücklich. Ried konnte das nur minimal ausnutzen, holte in den 5 Runden zwar auch 2 3er, patzte aber daheim gegen Amstetten und Lustenau mit zwei Remis und verlor in Kapfenberg.

 

Daher ist eigentlich ein Unentschieden aufgelegt, das wiederum würde im Schneckenrennen den Südstädtern das direkte Duell und einen Vorteil sichern. Oder kommt mit der Vienna gar ein 3. Konkurrent ins Spiel? Die Döblinger könnten mit einem Sieg im Nachtrag am Dienstag auf 6 Zähler herankommen, das ist beim Tempo der beiden Ersten in 4 Runden durchaus noch aufzuholen. Wenigstens von einem Sieg darf ich heute berichten, dem 4:1 der Admira Panthers gegen Stockerau – am 3.5. werden sie um 17.30 in Korneuburg antreten. Da weiß man auch schon, wie es im Schneckenrennen vor den letzten 3 Runden weiterging. Obwohl Schnecken ja eher kriechen als rennen.

 

Forza Schneckenrennen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

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