Die Verantwortlichen von Admira Wacker ließen vor dem Schlager gegen die SV Ried nichts unversucht, möglichst viele Menschen zum Besuch der Partie zu motivieren. Eine Einladung zum Punsch, den SD Peter Stöger und einige Kaderspieler persönlich ausschenkten, erneut freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre, die nach dem Spiel wieder zur Mannschaft aufs Feld durften. Da waren die mehr als 90 Minuten bereits vorbei, eine Stunde vor Anpfiff jubelte der Kolumnist, als er den rekonvaleszenten Matthew Anderson in der Startelf vorfand, ebenso wie Kapitän Thomas Ebner nach Sperre. Auch im Stadion, sowohl auf der Haupttribüne als auch in der Kurve gaben etliche Leute ein Comeback, nachdem sie sich teilweise schon länger nicht mehr in der Südstadt anschauen haben lassen. Und auch einige neue Gesichter präsentierten sich, sie alle mussten ihr Kommen nicht bereuen.
Wiewohl der Schlager von Liga zwa kein spielerischer Leckerbissen war, zu sehr neutralisierten sich die beiden Teams. Die Partie war im Rahmen fair, aber durchaus hart geführt, beide Mannschaften wollten auf drei Punkte gehen. Doch im letzten Drittel waren die Kontrahenten ebenbürtig stark organisiert, wenig überraschend ließen beide in den ersten gut 45 Minuten nur jeweils eine gute Chance des Gegners zu. Gegen Ende von Durchgang eins erlebten die Gastgeber zwei bange Momente. Zuerst in Minute 39 die Verletzung von Tormann Dennis Verwüster, der offensichtlich so starke Probleme mit seinem Knie hatte, dass er ausgewechselt werden musste. An jener Körperstelle, an der er das gerissene Kreuzband nicht hatte operieren lassen. Wie lange er nun ausfallen wird, ist noch offen. Jedenfalls sprang Florian Kaltenböck ins kalte Wasser und machte seine Sache bis zum Ende sehr gut.
Admira Wacker - SV Ried 1:0 (0:0)
Torschütze:
77' Josef Weberbauer
Dem nicht genug, hatten die Gäste in der 2. Minute der Nachspielzeit ihre beste Möglichkeit, doch der Pass geriet dann etwas zu lange, es kam weder zum Abschluss noch in der 1. Hälfte zu einem Tor. Nach Seitenwechsel sahen sich die Rieder immer mehr unter Druck, „schwitzten“ sichtlich ob des deutlichen Siegeswillens der Gastgeber. Doch aus Angst erstarrten sie natürlich nicht, sie strahlten durchaus permanente Gefahr aus. Dass in der 60. Minute mit Deni Alar ein wichtiger Mann wie Verwüster wegen Verletzung ausgewechselt werden musste, war in dieser Abteilung noch nicht das Ende an diesem Abend. „Matti“ Anderson erwischte es in Minute 73, auch der starke Schotte verließ die Partie wegen erneuter Knieprobleme. Gleichzeitig musste auch Albin Gashi runter, ebenfalls angeschlagen. Damit war das Wechselkontingent erschöpft, doch bei keiner Veränderung hatte man den Eindruck, als würde die Heimelf schwächer werden.
Im Gegenteil- sie wollte den Sieg um den Tick mehr als der Gegner, auch wenn Andi Leitner nach dem Spiel sagte, dass es kaum eine aufgelegtere torlose Partie geben könne. Doch er hatte die Rechnung ohne die Prophezeiung von Thomas Silberberger gemacht. Der orakelte nämlich bereits Wochen vor dem Duell gegenüber Josef Weberbauer, dass er ein Tor erzielen würde- angeblich beim Krafttraining. Dass es das letztlich entscheidende wurde, war vor allem der soliden defensiven Arbeit bis zum Abpfiff geschuldet. Die Entstehung des Treffers war durchaus interessant: Lukas Malicsek warf den Ball an der linken Outlinie aus gut 20 Metern Entfernung in Richtung Cornerfahne zu Reinhard Young, von dem die Kugel postwendend zum 2. Kapitän zurück kam, dieser flankte in den Strafraum, wo Filip Ristanic zwar das Kopfballduell mit dem Rieder Verteidiger verlor, von dessen Hinterkopf geriet das Spielgerät zu Weberbauer, der Ex- Rieder bezwang den Ex-Admiraner per Aufsitzer aus gut 16 Metern ins linke Eck.
Was natürlich gebührend bejubelt wurde, die Kurve war gut besucht und bot neben Choreo, Feuer und Rauch auch starken stimmlichen Support. Auf der Gegenseite zündelten die gut 200 mitgereisten Innviertler tüchtig, auch sie unterstützten ihr Team lautstark. Doch am Ende sangen nur mehr die Südstädter, bei denen Dennis Verwüster zum Megafon griff und den Sonnenuntergang anstimmte. 4 Runden sind bis zur Winterpause noch zu spielen, auf Ried und Bregenz (am Samstag 1:1 in Hütteldorf) stehen aktuell 5 Punkte Vorsprung zu Buche. Und das, obwohl mittlerweile mit 8 Klubs die Hälfte der Liga mehr Tore als die 16 der Südstädter erzielt hat. Auf der anderen Seite bilanzieren nur Austria Lustenau und Admira Wacker bei den Gegentoren einstellig (jeweils 7). Sehr effizient, sehr konzentriert und als Einheit tritt die Elf von Silberberger auf, Rückschläge werden immer wieder gut weggesteckt, die Tabelle sieht momentan wesentlich besser aus, als von vielen Fans prognostiziert.
Ob das nach dem nächsten Spiel am kommenden Sonntag (10.30) in Voitsberg auch so sein wird, ist natürlich noch offen. Bereits zwei Tage zuvor werden die Admira Panthers (8.11., 19h) in Kilb die letzte Partie des Herbstdurchgangs austragen. Am vergangenen Donnerstag dominierten sie den bis dahin amtierenden Tabellenführer Fortuna Wr. Neustadt, doch aus zahlreichen Chancen gelang ihnen nur ein Tor, das bereits 2 Minuten danach egalisiert wurde. Als 6. mit 5 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer stehen die Panthers erfreulich da, noch erfreulicher sind deren sehr attraktive Auftritte, das ist größtenteils Fußball, der begeistern kann.
Forza die Prophezeiung! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Teile ihn gerne mit deinen Freunden und Follower in den sozialen Medien! Wir freuen uns darüber, nutze einfach die Buttons unterhalb!
Kommentar schreiben