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Die Seele des Fußballs

Holiday on ear ist nach wie vor online, meine Holidays sind vorüber, ich gehe seit heute Montag wieder arbeiten. Die Erholung ist durchaus gut gelungen, möge das bei Euch auch so sein und sie möglichst lange anhalten! Noch im Urlaub habe ich die 600. Kurvenlage verfasst, da darf selbstredend ein wenig Pathos nicht fehlen. Und ein großes Dankeschön an die geneigte Leserschaft, bitte bleibt mir weiter gewogen! Nach so vielen Jahren, über ein Jahrzehnt, mit sportlich und abseits des Rasens so vielen schönen, ernüchternden, skurrilen, lustigen und lustvollen, so richtig oagen Ereignissen, über die ich nicht müde werde, zu berichten, möchte ich diesmal die Seele beleuchten. Jene des Fußballs, der Fans und der mittlerweile Wirtschaftsbranche, ja Industrie.

 

In meiner Psyche, griechisch für Seele, hat sich seit Kindheitstagen ein Verein eingeschrieben, der mit all seinen Facetten ein Teil meines Lebens ist. Weitervererbt von den Ahnen, die einst schon Kritik an vielen Umständen des Fußballs äußerten. Bereits zu den Anfängen wurde scheel angesehen, wer ein „Professional“ wurde, die Amateure, die Puristen des Spiels, die dieses nicht zu einem Beruf machen wollten, wurden aber letztlich vom Lauf der Dinge überholt. Vor hundert Jahren konnte sich niemand vorstellen, wie der Sport gegen Ende des Jahrtausends zusehends mehr kommerzialisiert werden würde. Damals schon sprach mein Vater davon, dass die Kicker viel zu viel verdienten. Zu dieser Zeit konnte wiederum niemand erahnen, in welchen finanziellen Höhen heute geflogen wird.

 

Schon die Rekorde der 80er und 90er – Jahre, als Italien das Mekka war, später Spanien und seit Einführung der PL England, das zwischenzeitlich von China und aktuell von arabischen Klubs noch überboten wird, lösten Kopfschütteln bei vielen Menschen aus. Ich vertiefe dieses Thema nicht, es ist ohnehin hinlänglich bekannt, die meisten Fans haben ihre Meinung dazu. Jene sehen sich im Widerstand gegen die Kommerzialisierung mitunter in einem Kampf gegen Windmühlen, geben aber vielerorts nicht nur ihr Bestes, sondern können manchen kleinen Sieg verbuchen. Ich selbst bin durchaus pragmatisch, was etwa Sponsorlogos in Vereinswappen betrifft, ohne ist es mir trotzdem lieber. Mancherorts überschätzen Fans auch ihre Rolle, aus meiner Sicht sind sie aber ebenso wichtig wie die Mannschaft und der wirtschaftliche Teil eines Vereins. Nicht mehr und nicht weniger.

Logo SV Ried
Logo Admira Wacker

SV Ried - Admira Wacker 2:2 (2:1)

 

Torschützen:

35' Raphael Gallé

85' Reinhard Young

 

 

Hier findest du den Spielbericht auf der Admira-Website!

Teil der Mannschaft sind natürlich die Spieler, um die dreht sich nicht nur viel, sondern sie können auch in das Gehalt betreffend astronomische Höhen steigen. Wenn dann der kleine Südstädter Klub, von dem einer dieser Stars kommt, auch finanziell mitnaschen darf, stört das dort gewiss niemanden. Etwa im Fall von Marcel Sabitzer, der kürzlich um rund 20 Mio € von den Bayern zu Dortmund wechselte, dieser Move beschert Admira Wacker eine nette sechsstellige Summe. Der beinahe finalisierte Transfer von Morten Hjulmand zu Sporting Lissabon (etwa 18 Mio €) bringt noch weit mehr, insgesamt ein wichtiger Beitrag für die Vereinskasse. Solche Fußballer sind momentan in der Südstadt nicht zu bestaunen, aber vielleicht einige, die in Zukunft einen ähnlichen Weg gehen könnten.

 

Die Realität heißt aber Liga zwa, dort rollt die Kugel derzeit für Admira Wacker. Auf dem Rasen nämlich und da ist die wahre Seele des Fußballs daheim, nämlich beim Spiel, das ohne Ball nicht auskommt. Als das Spielgerät noch aus Leder gefertigt wurde, nannte man den aufblasbaren Innenteil „Seele“. Das Runde fand in Ried bereits in den ersten 32 Minuten zweimal den Weg in das Eckige von Christoph Haas. Da dachten sowohl die mitgereisten Fans - zu Beginn der Partie wurde eine sehr schöne Choreographie mit dem Kennzeichen MD G2A 15 gezeigt- als auch die daheimgebliebenen schon an ein Fiasko. Raphael Gallé verkürzte für seine Elf, die in Halbzeit eins wenig zu bieten hatte, per Traumtor gegen Ex-Admiraner Andi Leitner. Hätte der Schiedsrichter nach Seitenwechsel den fälligen Elfmeter für die SVR gepfiffen, wären die Gäste wohl punktelos wieder heimgefahren.

Der Gästesektor war wieder einmal gut gefüllt und eine tolle Choreo leitete das Spiel ein
Auf der Tribüne ging es im Vergleich zum Spielfeld ordentlich rund
Nach dem Spiel ließ es sich die Mannschaft nicht nehmen sich bei den Mitgereisten zu verabschieden

Andererseits – hätte Filip Ristanic nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt nach Flanke des auch neu gekommenen David Puczka zum Ausgleich getroffen, wäre vielleicht Ried ohne Zählbares dagestanden. Denn kurz vor dem Ende entschied der Referee dann doch auf Elfer, den Reinhard Young zum insgesamt glücklichen 2:2 verwandelte. Dass spielerisch noch viel Luft nach oben vorhanden ist, dürfte wohl jedem im Klub klar sein. Fortuna darf sich aber gerne weiter zu Herzblut und Seele gesellen, am besten gleich wieder am kommenden Freitag gegen den SV Horn (Südstadt, 18.10). Wer möchte, kann vor dem Spiel noch ein köstliches Schremser Bier im neuen „Salon 5“ im Südstadtzentrum genießen und vielleicht auch mich dort antreffen. Und über das Spiel oder die Seele des Fußballs zu plaudern.

 

Forza die Seele des Fußballs! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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