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131 Minuten Frühschoppen

Am vergangenen Sonntag machte ich mich vom schönen Aichwaldsee und dem Café Seerose auf den Weg nach Klagenfurt, um das Erstrunden-Cupmatch von Admira Wacker zu besuchen. Und der Frage nachzugehen, ob der Ortsteil Fischl im Bezirk St. Peter einen namentlichen Zusammenhang mit Panthern oder anderen Tieren hat. Panther nicht, soviel sei einmal verraten. Die Spielstätte liegt relativ weitab vom Wörthersee, vor Ort war es mir nicht möglich, die besagte Frage beantworten zu lassen. Vielleicht kann ich das in Zukunft eruieren, ich bleibe dran.

 

Noch nicht an Bord waren auf Seiten der Südstädter mit Maximilian Sulek und Georg Teigl die Neuverpflichtungen vom letzten Montag, seither soll auch der 18jährige zentrale offensive Mittelfeldspieler Luka Parkadze aus Georgien von Bayern II leihweise engagiert worden sein. Das ist ebenso wenig offiziell wie weitere mögliche Neuzugänge per Kooperation mit Celtic Glasgow.

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ASK Klagenfurt - Admira Wacker 2:4 n.V.  (2:2)

 

Torschützen:

33' Jan Murgas

88' Lukas Malicsek

104' Jakob Tranziska

111' David Puczka

 

Hier findest du den Spielbericht auf der Admira-Website!

Nicht ganz zufrieden mit den Fanunfreundlichen Zeiten war der Auswärtsmob
Foto: twitter

Offiziell eröffnet wurde die Saison 2023/24 bereits am 20. Juli mit der Partie Neusiedl gegen Lafnitz. In der zogen die Burgenlänger mit den 3 Toth-Brüdern und 1:4 den Kürzeren. Die letzten 4 Partien der ersten Runde kamen am Sonntag zur Austragung, darunter wie erwähnt das Duell der beiden schwarz-weißen Klubs in Klagenfurt. Etliche Fans der Gäste nutzten einerseits den Spielort als auch die Freundschaft mit violetten Klagenfurtern zum Ausflug zu deren Erstrundenspiel in Steyr (3:0 für die Kärntner) und Party am See vor dem Spiel ihrer Herzenself. Andere wiederum besuchten am Samstag das Match SAK Klagenfurt gegen Sturm Graz, das die Steirer mit 7:2 für sich entschieden.

 

Der Arbeitersportklub zeigte sich vor heimischem Publikum unerschrocken, verlangte den Gästen aus der Südstadt alles ab. Die Verteidigung der Klagenfurter stand gut, die Gastgeber stiegen teilweise auch sehr hart ein. Sie konnten mit einfachster Taktik das Spiel nicht nur lange offen halten, sondern gingen bereits vor der Pause nach einer Ecke in Führung. Der postwendende Ausgleich kurz danach ließ die zahlreichen mitgereisten Fans von Admira Wacker aufatmen. Doch wer von ihnen gehofft hatte, dass nach Seitenwechsel der höherklassige Klub alles klar machen würde, wurde zunächst erneut enttäuscht. Wieder gelang den Hausherren der Führungstreffer, für die Südstädter wurde es zusehends eng. Auch weil ASK sehr auffällig und lange das Spiel verzögerte, gab es 11 Minuten Nachspielzeit. Doch der sehr glückliche Ausgleich für die Gäste fiel bereits in Minute 88. Damit ging es in die Verlängerung.

Das Spiel lässt es zwar nicht vermuten doch auf der Tribüne herrschte eine tolle Stimmung
Der Gästesektor in Fischl war trotz der frühen Anstosszeit ganz gut gefüllt


Klagenfurt gab sich noch immer nicht einfach geschlagen, kämpfte beherzt weiter und kam auch zu guten Möglichkeiten. Am Ende mussten sie sich dem Zweitligisten aber doch mit 2:4 geschlagen geben. Die Fans von Admira Wacker hätten um die 15 Euro auch gerne einen Sieg innerhalb der 90 Minuten gesehen, so wurden die 131 Minuten Frühschoppen dann mit dem „Lied“ nach der Verlängerung und drei Ständchen für einen violetten Fan, für Pipo Schmidt und Christoph Haas zu deren Geburtstagen ein wenig verlängert. Danach ging es für mich und Begleitung wieder zurück an den Aichwaldsee. Ein erfrischendes Bad, ein köstliches Mahl und sehr liebe Gesellschaft ließen die bescheidene Cupdarbietung bald vergessen.

 

Urlaubszeit ist für viele Menschen auch jene Zeit, in der sie ein gutes Buch lesen. Ich habe mir für die kommende Woche auf Krk „Alles geben“ des serbischen Ex-Internationalen Neven Subotic und „Nicht wie ihr“ von Tonio Schachinger eingepackt. Sofern ich Zeit dafür finde, werde ich gerne darüber berichten. Was niemals in der Reise-Bibliothek fehlen darf, ist der aktuelle ballesterer, diesmal mit dem passenden Titel „Der Cup“. Nächste Woche wird dann der Ligaauftakt von Statten gehen, Admira Wacker Stripfing am Freitag um 17:45 Uhr daheim empfangen. Zu dieser Zeit werde ich selbst in Kroatien weilen und nach dem Stream des Spiels wie gewohnt meinen Senf per Kurvenlage dazugeben. Ich wünsche der geneigten Leserschaft weiterhin einen schönen Sommer und all jenen, die verreisen, schönen Urlaub und kommt wieder gesund zurück.

 

Forza 131 Minuten Frühschoppen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

Matthias' Reiseliteratur

Nicht wie ihr von Tonio Schachinger

Nicht wie ihr: Roman

Tonio Schachinger

 

Nominiert für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019

Gewinner des Förderpreises zum Bremer Literaturpreis 2020

 

Ivo wusste immer schon, dass er besonders ist. Besonders cool, besonders talentiert, besonders attraktiv. Alle wussten es, seine Familie, seine Jugendtrainer, seine Freunde im Käfig. Jetzt ist er einer der bestbezahlten Fußballer der Welt. Er verdient 100.000 Euro in der Woche, fährt einen Bugatti, hat eine Ehefrau und zwei Kinder, die er über alles liebt. Doch als seine Jugendliebe Mirna ins Spiel kommt, gerät das sichere Gerüst ins Wanken. Wie koordiniert man eine Affäre, wenn man eigentlich keine Freizeit hat? Lässt Ivos Leistung auf dem Spielfeld nach? Und was macht eigentlich seine Frau, während er nicht da ist? Einmal in Ivos Gedankenwelt eingetaucht, lässt sich Tonio Schachingers Debütroman schwer aus der Hand legen.

 

Es ist nämlich dieser rotzige, witzige und originelle Ton des Erzählers, der vom ersten Satz an fesselt. Gespickt mit Wiener Milieusprache und herrlichen Fußballmetaphern gibt der Roman Einblick in das Schauspiel des Profisports und entlarvt seine Spieler als Schachfiguren auf einem kapitalistischen Spielfeld.

 

Alles geben von Neven Subotic

Alles geben:

Warum der Weg zu einer gerechteren Welt bei uns selbst anfängt

Neven Subotic

 

Nominiert zum Fußballbuch des Jahres 2022

 

Ein Appell für mehr Gerechtigkeit im abgehobenen System Profifußball und in einer globalisierten Welt.

 

Wie gerecht ist es, dass ein Fußballer Millionen verdient, während eine Putzfrau von einem Job allein nicht leben kann? Dass wir jederzeit ein Glas Wasser trinken können, aber täglich 2.000 Kinder an Krankheiten sterben, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden? Die Frage der Gerechtigkeit zieht sich durch Neven Subotićs Leben … schon lange bevor ihm dies bewusst wurde.

 

In den neunziger Jahren floh er mit seinen Eltern aus Jugoslawien nach Deutschland, als die Abschiebung drohte, gingen sie in die USA. Mit 17 kam er wieder, um Fußballprofi zu werden. Mit Borussia Dortmund wurde er Meister und galt als einer der besten Verteidiger der Liga. Es folgten Nächte des Rauschs, schnelle Autos, ein riesiges Haus mit Jacuzzi – aber es kamen auch Zweifel und Scham.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Papapipo (Donnerstag, 27 Juli 2023 09:46)

    Wieder einmal sehr informativ und unterhaltsam geschrieben. - Danke Matthias!!

  • #2

    Matthias Schwaiger (Freitag, 28 Juli 2023 12:13)

    Danke Dir, Papapipo!

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