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Die Eisheiligen

Nach wenigen warmen Stunden Anfang Mai haben uns die Eisheiligen momentan fest im Griff. Bereits am Donnerstag war der erste von ihnen zu Werke, Mamertus ist sein Name. Er wird bei Fieber und Brustschmerzen angerufen, auch Europacup wurde an diesem Tag gespielt. Für die Fans von Admira Wacker war aber erst der Folgetag von Belang, weil zu Pankratius (Schutzpatron der Kinder) die Konkurrenz spielte. Steyr besiegte nördlich von St. Pankraz in Oberösterreich die Young Violets, Kapfenberg holte einen Punkt in Horn und Sturm II verlor auf der Hohen Warte. Damit rutschten die Südstädter auf den drittletzten Rang und somit in die Abstiegszone, vorausgesetzt Stripfing erhält die Lizenz. Falls doch nicht, würde auch Rang 14 zum Klassenerhalt reichen.

 

Doch darauf konnten sich die Burschen von Thommy Wright nicht verlassen, am dritten Tag der Eisheiligen ging die Reise nach Dornbirn. Der Verein stellte den Fans Kleinbusse zur Verfügung, Pipo Schmidt spendierte die Eintrittskarten – zwei großartige Gesten. Die Aufstellung stellte mich vor ein Rätsel, ich sah ein 5-0-5-System ohne den Matchwinner Reinhard Young in der Startelf. Trotz dessen großartigem Auftritt mit drei Torbeteiligungen im letzten Spiel saß er auf der Bank, obwohl zahlreiche Spieler ausgefallen waren. Und trotz der drei Tore in Unterzahl wurden wieder elf Spieler nominiert, so mancher Schelm hatte nach Gleisdorf gemeint, zu zehnt spielen wäre besser.

Logo Dornbirn
Logo Admira

FC Dornbirn - Admira Wacker 1:2 (1:1)

 

Torschützen:
Jakob Tranziska 33'
George Davies 69'

 

Hier findest du den Spielbericht auf der Admira-Website!

Das Spiel der Gäste sah aber zu Beginn so aus, als ob sie in Unterzahl wären. Ganz, ganz langsam fanden sie in die Partie, ein schwerer Schnitzer im Spielaufbau ermöglichte einen Konter, der Dornbirner Spieler konnte im Strafraum nur mit einem Foul gestoppt werden. Nach dem Führungstreffer per Elfmeter hatten die Vorarlberger noch zwei satte Chancen zu verzeichnen, die sie aber vergaben. Die Fans in der Südstadt, die vom Verein zum Match-Schauen im VIP-Club eingeladen wurden, riefen den an diesem Tag zuständigen Eisheiligen Servatius an, er soll u.a. Fußleiden heilen. Offensichtlich fruchteten diese Gebete, denn Admira Wacker kam nach und nach ins Spiel. Der verdiente Ausgleich gelang Jakob Tranziska, er traf damit in der zweiten Partie hintereinander und verdoppelte seinen Score binnen 7 Tagen.

 

Ausgeglichen ging es in die Pause und nach dieser weiter, es plätscherte dahin. Bis zur 68. Minute – da bereitete Angelo Gattermayer den Führungstreffer der Gäste durch George Davies sehenswert vor. Davies traf wie bereits Tranziska zweimal auswärts in Serie, ebenso verdoppelte er damit sein Torkonto. Die am Montag beheimatete Kalte Sophie inspirierte offensichtlich die Elf aus der Südstadt, denn außer den beiden Toren hatten die eiskalten Burschen keine nennenswerten Möglichkeiten zu verzeichnen, das nennt man Effektivität. Obwohl Dornbirn bis zum Ende nicht wirklich gefährlich werden konnte, zitterten die Fans von Admira Wacker bis zum Schluss. Doch dann wurde gejubelt, im Ländle und in der Südstadt.

Einige Admiraanhänger machten sich auf den langen Weg nach Dornbirn um die Admira zu unterstützen

Mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge wurde das Auswärtspunktekonto innerhalb von 7 Tagen von 6 auf 12 Zähler verdoppelt. Das letzte Mal gelangen zwei Siege in der Fremde übrigens im November 2016 – in Salzburg (1:0) und danach gegen Sturm (2:0). Angesichts dieser Tatsache ist es für die Fans umso bitterer, sich mit dem Abstiegskampf in Liga zwa auseinandersetzen zu müssen. Der spitzt sich drei Runden vor Schluss immer mehr zu, die Südstädter belegen aktuell Rang 9 mit 3 oder 4 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Das oder bezieht sich wieder auf Stripfing. Zumindest konnten am Sonntag, Tag vier der Eisheiligen bei anhaltendem Regen zu Bonifatius, die Mütter mit dem Gefühl von zwei Siegen verwöhnt werden.

 

Wie bereits erwähnt, ist heute Montag der Tag von Sophie, genannt „die koide Sopherl“. Sie beschließt den Reigen der Eisheiligen, am Dienstag wird Stripfing vom Schiedsgericht erfahren, ob die Lizenz erteilt wird. Dass von Dienstag bis Donnerstag Europacup gespielt wird, ist für die Fans von Admira Wacker relativ irrelevant, wichtig ist nur der Freitag. Da wird um 18.10 die Vienna in der Südstadt empfangen werden, für jedes verkaufte Ticket gibt es einen Schal von Hummel sowie ein weiteres Ticket, ebenfalls für jedes Abo. Gegen die Döblinger soll ohne den gesperrten Tranziska, aber mit den wieder spielberechtigten Lukacevic und Malicsek die Siegesserie fortgesetzt werden. Und die Eisheiligen mit ihren kühlen Temperaturen sollten spätestens dann auch Vergangenheit sein.

 

Forza die Eisheiligen! Forza Südstadt Fanatics! Forza Admira Wacker! (ms)

 

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