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Südstadtkrampus und Admirolo

Österreichs Klubs zeigen in dieser Saison im Europacup stark auf: dem LASK gelangen in der Gruppenphase bereits zwei Siege und zuletzt ein 3:3 gegen Tottenham, trotzdem sind die Linzer bereits ausgeschieden. Anders als die Grünen und der WAC: in Wien genügt ein Sieg, egal in welcher Höhe, um in die nächste Runde aufzusteigen. Die Wolfsberger wären nach dem 1:0 – Erfolg in Moskau gegen ZSKA mit einem Unentschieden gegen Feyenoord weiter. Auch Salzburg schuf sich mit dem 3:1-Auswärtssieg gegen Lok Moskau eine Möglichkeit zum Weiterkommen. Nämlich mit einem Sieg gegen Atletico Madrid.

 

Zwischen den beiden CL-Spielen kamen die "Dosen" am vergangenen Samstag in die Südstadt. Der Bus, den ich am Vormittag sah, ließ keinen großen Unterschied zu den Gastgebern erkennen. Sehr wohl aber schon alleine die Rahmenbedingungen. Sowohl infrastrukturell sind die Salzburger in Österreich weit überlegen, als auch auch finanziell. Zu lesen in den jüngst publizierten Kennzahlen der Saison 2019/20: Admira Wacker machte einen Jahresumsatz von etwas über 9 Millionen €, Salzburg mit 183 Mio das mehr als 20fache. Das Jahresergebnis in der Mozartstadt weist einen Gewinn von 40 Mio aus, in der Südstadt ist man über eine neutrale Bilanz mit +/-0 sehr erfreut. Auch der Personalaufwand zeigt die immer weiter aufgehende Schere. Während der Tabellenletzte in der Vorsaison 5,3 Mio für sein Personal ausgab, war es bei RB mit 53 Mio das Zehnfache.

Logo Admira Wacker
Logo Hartberg

Admira Wacker - Salzburg 1:0 (0:0) 

 

Torschütze:

69' Roman Kerschbaum


Die Startaufstellung der Gäste am Samstag war mit Stankovic, Camara und Szboszlai nur an drei Positionen mit jener in Moskau ident. Allen Fans war klar, wer trotzdem der klare und haushohe Favorit war, manche wünschten sich "nur keine zweistellige Niederlage". Auch die Bilanz sprach klar für die Salzburger, sie waren seit bereits 10 Spielen (6 Siege, 4 Remis) gegen die Südstädter ungeschlagen. Und dort erzielten sie in den letzten 21 Spielen immer mindestens ein Tor, insgesamt 50. Solch eine Serie gelang in der Geschichte der Bundesliga keinem Verein gegen einen einen Kontrahenten. Doch diese und einige andere Serien sollten völlig überraschend enden.

 

Die Gastgeber starteten mit einer richtig großen Chance durch Roman Kerschbaum, die er vergab. Je länger das Spiel dauerte, desto verblüffter wurden sowohl die Admira-Anhänger wie wohl auch neutrale Zuseher. Denn sie sahen ein offenes Spiel, das bis zur Pause torlos blieb. Salzburg-Trainer Marsch versuchte es nach etwa einer Stunde mit einem Vierfach-Wechsel, doch seinen Mannen sollte nichts mehr gelingen. Admira Wacker erwies sich an jenem Abend als Krampus für den CL-Fighter – in Person von Kerschbaum, der nach einem abgewehrten Hausjell-Schuss zur sensationellen Führung einschob. Die Schlussphase war ein heroischer Abwehrkampf, diesmal gelang es der Buric-Elf, keinen kapitalen Schnitzer zu machen und am Ende stand die Null. 

 

Damit endeten nicht nur die oben beschriebenen Serien, es war auch das erste Spiel ohne Gegentor der Hausherren seit Juli in Wattens. Der erste Heimsieg ohne Gegentreffer in diesem Kalenderjahr war auch der erste  Sieg in einem Heim-Geisterspiel für Admira Wacker. Außerdem sind die Südstädter nun seit 3 Heimspielen gegen Salzburg ungeschlagen und vor allem nicht mehr Letzter. Doch bei aller Euphorie darüber, dass der Admirolo drei Punkte im Sack mitbrachte, ist die Situation immer noch nicht rosig, die Saison noch lange. Kämpferisch konnte man der Truppe bis dato ohnehin nie etwas vorwerfen, nun hat sie sich auch einmal dafür belohnt. Sie wird sicherlich Kraft und positive Energie für die kommenden Aufgaben schöpfen. Die um nichts leichter sind als die letzte: am kommenden Samstag (12.12.20)  tritt Damir Buric‘ Elf die Reise nach Graz an, wo um 17:00 Uhr Ankick sein wird, eine Woche später kommen zum gleichen Termin (19.12.20 17:00 Uhr) die Grünen in die Südstadt.

Autogrammkarte von Fritz Cejka

Die Admira –Familie trauert um eines ihrer Mitglieder: Friedrich "Fritz" Cejka verstarb am 26. 11. im 93. Lebensjahr. Der Korneuburger spielte 12 Saisonen für Admira, wurde 1960 im schwarz-weißen Trikot Torschützenkönig. Mit insgesamt 245 Treffern in der höchsten Spielklasse liegt er an 5. Stelle der  ewigen Schützenliste Österreichs. In das Nationalteam wurde er einmal einberufen, erzielte dabei auch einen Treffer. Mein Beileid und Mitgefühl gelten seiner Familie und seinen Freunden. Er möge in Frieden ruhen.

 

Forza Südstadtkrampus ! Forza Südstadt Fanatics ! Forza Admira Wacker ! (ms)

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Martin Schmidt (Montag, 07 Dezember 2020 20:07)

    Hi Matthias, mit Tabellenletzter in der Vorsaison (5,3 Mio. Personalkosten) meinst du aber hoffentlich nicht unsere Panther? ;-) Könnte man fast so verstehen!

  • #2

    Matthias Schwaiger (Mittwoch, 09 Dezember 2020 19:09)

    Nein, lieber Martin, damit ist der vor dem Spiel aktuell Tabellenletzte gemeint. Ansonsten hätte ich mich klar darauf bezogen, dass wir im Vorjahr der Klub mit den geringsten Personalkosten gewesen wären. Dem war und ist nicht so und Tabellenletzter sind wir ja auch nicht mehr. Liebe Grüße!

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